Um Ressourcen zu schonen und Kosten für die Entsorgung zu sparen, entwickeln Unternehmen neue Ideen, um Abfallprodukte weiterzuverarbeiten. Aus Orangenschalen wird zum Beispiel Geschirr, aus Molke werden Shampoos und Seifen.
Ein Prinzip von Bio-Landwirt Ingo Metzler im österreichischen Egg ist es, so wenig wie möglich wegzuschmeißen. Bei der Käseproduktion entsteht Molke quasi als Abfallprodukt, denn aus der Milch gewinnt man nur zehn Prozent Käse, übrig bleiben neunzig Prozent Molke. „Man muss ein Problem lösen, wenn es da ist“, Ingo Metzler verarbeitet die vielen Liter Molke deshalb weiter zu Reinigungs- und Kosmetikprodukten. Die Nachfrage ist inzwischen so sehr gestiegen, dass Familie Metzler mittlerweile mehr Mitarbeiter für die Herstellung von Pflegemitteln beschäftigt, als für die Käseproduktion.
Victoria Lièvre aus Marseille arbeitete lange Zeit als Kellnerin in einem Café und ärgerte sich über die großen Mengen an Orangenabfall aus der Saftpresse. Gemeinsam mit ihrem Freund Luc Fischer tüftelte sie ganze zwei Jahre an ihrer Idee, aus den Orangenschalen Geschirr zu produzieren. Die Orangenschalen werden getrocknet, zu einem Pulver gemahlen und danach in Becherform gepresst. Bis Mitte März sammelte das französische Paar per Crowdfunding das Startkapital für die erste Produktreihe, nun steht die Produktion für Restaurants und Dekorationsgeschäfte in den Startlöchern.
Andere Unternehmen lassen sich von Experten dabei beraten, wie sie ressourcenschonender produzieren und die Abfallmengen reduzieren können. Die Effizienz-Agentur in Duisburg hilft gut 250 Unternehmen jährlich dabei, Produkte und Prozesse effizienter zu gestalten. Gemeinsam mit der Agentur hat ein Daunen- und Bettfedernfabrikant gerade Maschinen entwickelt, um in Zukunft aus seinen Abfällen Garne und Stoffe herstellen zu können.