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Umbau statt Neubau

Wie Wohnraum bezahlbar wird

von Eva-Maria Gfirtner

Bauland ist teuer, die Zinsen sind hoch, Fachkräfte nur schwer zu bekommen. Wenn neu bauen so schwierig ist – warum dann nicht Vorhandenes besser nutzen?

Videolänge:
29 min
Datum:
28.09.2023
:
DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 18.09.2025

Die nordrhein-westfälische Gemeinde Steinhagen sorgt dafür, dass leer stehende Häuser und Wohnungen von jungen Familien gekauft werden. Das Ziel: gegen den Leerstand vorgehen und den Ort vor Überalterung bewahren.

Seit 2011 gibt es in Steinhagen das Förderprogramm "Jung kauft Alt". Davon profitiert Familie Männle-Büscher, die sich dort gerade einen alten Bauernhof gekauft hat, der saniert werden muss. Der Umbau wird teuer werden, die Gemeinde unterstützt dabei und ist dankbar für die Verjüngungskur: Junge Familien mit Kindern an Steinhagen zu binden, bringt dem Ort mehr Steuereinnahmen, mehr Kaufkraft und weniger Landflucht. "Die Familien haben sich in den Straßenzügen schön verteilt und unterstützen damit auch unsere örtlichen Strukturen", meint Projektleiter Stefan Hellweg.

Die Wohnungskrise beutelt auch Irland. Wie in Deutschland steigen die Mieten. Das Paradoxe: Gleichzeitig stehen landesweit über 160.000 Wohnimmobilien leer. Der 69-jährige Sozialarbeiter Gerry Folan arbeitet für die gemeinnützige Stiftung "Peter McVerry Trust", die aus Leerstand bezahlbaren Wohnraum schafft. Das Prinzip: Die Stiftung saniert marode Gebäude nach modernen und ökologischen Standards und vermietet die Wohnungen anschließend kostengünstig an Menschen, die auf dem normalen Mietmarkt in Irland kaum eine Chance haben. Für Gerry Folan ist das eine Herzensangelegenheit: "Jeder verdient es, ein Zuhause zu haben. Wohnen ist ein Menschenrecht. Und jeder sollte unterstützt werden, dieses Recht zu verwirklichen."

Baumaterial im Kreislauf halten: Das wollen die Architektin Rebekka Steinlein und ihre Kollegen der Firma "Concular" in Berlin. Sie haben sich darauf spezialisiert, wiederverwendbare Baumaterialien zu katalogisieren und zu recyclen. Dafür untersuchen sie Immobilien, die abgerissen werden sollen, und überprüfen, welche Werkstoffe und Teile der Gebäude für neue Projekte wieder verbaut werden können. Wenn möglichst viele Materialien noch einmal genutzt werden, reduziert das CO2-Gase und Abfall: Allein der Bausektor sorgt für fast 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes.

  • Eva-Maria Gfirtner

    Autorin

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