Denn in die Jahre gekommene Alltagsgegenstände lassen sich mit etwas Kreativität und Know-how weiter verwenden. Wie das geht zeigen Do-it-yourself-Workshops und nachhaltig agierende Unternehmen.
Kurzarbeit, Homeoffice und Kontaktbeschränkungen – in Pandemiezeiten verwirklichen viele Menschen lang geplante Projekte in Haus und Garten. Das Bedürfnis, mit den eigenen Händen zu arbeiten, ist groß. Das beobachtet auch André Wolf, Tischler in Schleswig-Holstein. "Wenn die Leute in meine Werkstatt kommen, dann atmen sie erstmal tief ein, weil sie den Geruch nach Holz so lieben", sagt er. Der Handwerker bietet Kurse an, in denen ausrangierte Schultische zu Skateboards, kaputte Fahrradschläuche zu Gartenstühlen und Korken zu Memoboards werden.
Ein Drittel der weltweit entsorgten Kleidung wird nach Afrika verkauft. Vieles davon ist noch tragbar. Der französische Designer Amah Ayivi hat daraus ein Geschäft gemacht. Im westafrikanischen Togo sucht er in den Textil-Bergen nach Vintage-Teilen. Die lässt er vor Ort von einem Schneider aufarbeiten und bringt sie wieder nach Europa. In einer Pariser Boutique verkauft er sie als Designer-Mode. "Ich bringe den Müll, der nach Afrika geschickt wird, als Schatz zurück.", sagt der Franzose.
In der Werkstatt der "Upcycling-Börse" in Hannover wurden seit dem Corona-Lockdown alle Kurse abgesagt. Doch jetzt wird Gert Schmidt aktiv: Er will Kulturschaffende und Beratungsstellen unterstützen, die gar nicht oder nur eingeschränkt arbeiten können. In diesen Bereichen wird die Kommunikation durch das Tragen eines Mundschutzes erschwert oder gänzlich unmöglich. Der Tüftler legt sich eine Spritzgussmaschine und einen "Kunststoffschredder" zu und beginnt, Gesichtsschilder aus Altplastik herzustellen.