Das Geschäft mit Schnittblumen floriert. Doch was ihre Schönheit kaschiert: Lange Transportwege und viele Pestizide sorgen für eine schlechte Ökobilanz. Immer mehr Blumenproduzenten wollen daran etwas ändern.
Eine von ihnen ist Margrit De Colle, Österreichs erste Bio-Blumen-Bäuerin. Statt einer bewässerten Monokultur, die im Glashaus auf Substrat wächst, setzt sie auf Blumenvielfalt in kompostierter Erde, unter freiem Himmel und garantiert ohne Pestizide. "Wir vergessen, dass wir Teil der Natur sind. Wir vergessen die Jahreszeiten. Alles ist immer verfügbar." So empfiehlt sie zum Verschenken im Winter ein Blumenarrangement mit Zweigen, Beeren oder Tannenzapfen – alles, was es in der kalten Jahreszeit in der Natur so gibt.
Regional und saisonal Blumen kultivieren und konsumieren: Das möchte auch die Pariserin Hortense Harang, die sich als Teil der Slow-Flowers-Bewegung sieht. "Die Menschen haben verstanden, dass man zu Weihnachten keine Erdbeeren essen sollte. Warum also Rosen zu Valentinstag, wenn es hierzulande nicht die Saison ist?" Mit ihrem Start-up "Fleurs d'ici" hat sie einen Blumenlieferdienst auf die Beine gestellt, der die kurzen Wege nutzt. 24 Stunden nach dem Pflücken wird der Blumenstrauß ausgeliefert. Über eine App werden regionale Produzenten, Floristen und CO2-neutrale Lieferantendienste miteinander vernetzt.
Blumen - regional und saisonal
Nirgendwo in Europa werden so viele Schnittblumen verkauft wie in Deutschland. 2018 lag der Umsatz bei knapp drei Milliarden Euro, das sind pro Kopf rund 36 Euro. Die Rose ist mit einem Marktanteil von 41 Prozent die beliebteste Blume.
Nachhaltige Blumen - auch aus dem Supermarkt
Die ZDF-Dokumentationsreihe "plan b" zeigt, wie mehr Nachhaltigkeit in der Blumenbranche funktionieren kann – auch für Rosen, Tulpen und Chrysanthemen aus dem Supermarkt.