In Zeiten des Coronavirus gilt jedoch die Strategie: Abstand halten – isolieren. Vor und nach dem Shutdown aber gab und gibt es Wege, sich auch in anonymen Großstädten oder im Alter nicht einsam zu fühlen.
Klaus ist Mitte 70 und begibt sich auf die Suche nach einer Partnerin fürs Leben. Seine Ansprüche sind hoch: "Ich möchte die Eine finden." Dazu wagt der Rentner etwas Neues: Im nordrhein-westfälischen Essen nimmt er an einem Speeddating teil. Mit jeder der sieben Teilnehmerinnen hat er zehn Minuten Zeit, um sie kennenzulernen.
Irmgard Oertel zieht als Rentnerin nach München, in die Nähe ihrer Tochter. Um sich neu zu vernetzen, nimmt sie einen Job in einem Start-up an. "Kuchentratsch" backt Torten und Kuchen nach traditionellen Familienrezepten. Die Chefin könnte Irmgards Enkelin sein. Oma Irmgards Karottenkuchen wird ein Bestseller – aber findet Irmgard Oertel hier auch Freunde?
Christian ist für seinen ersten Job nach Hamburg gezogen und kennt in der Großstadt niemanden. "Wenn man Freunde hat, die in anderen Städten wohnen, dann ist das zwar schön, aber am Telefon mit denen zu reden ist nicht so, als wenn man zusammen einen Kaffee trinken kann." Er versucht, mit Smartphone-Apps Freunde zu finden. Diese bringen zum Beispiel Fremde für Freizeitaktivitäten zusammen. Jetzt muss er nur noch die Hürde nehmen, nicht nur per App zu kommunizieren, sondern neue Bekanntschaften in der realen Welt zu treffen.
24 Stunden allein in den eigenen vier Wänden sein - damit daraus kein Gefühl der Einsamkeit entsteht, engagiert sich die Genossenschaft Kiss. Deren Ziel ist es, Menschen sozial zu vernetzen. Im Schweizer Kanton Zug sind viele Menschen zugezogen, die Anbindung an Freunde und Bekannte fehlt. Hilfe für Nachbarn und persönliche Kontakte – die Ziele der Genossenschaft sind in Zeiten der Corona-Pandemie gefragt wie nie.