Handwerklich gemachtes Bier erobert die Gaumen und Herzen der Biertrinker - auch in alkoholfrei. Gebraut aus regionalen Zutaten, in besonderen Gärverfahren und mit außergewöhnlichen Hopfensorten.
Jens Niedermeier aus Overath im Bergischen Land hat genug vom Einheitsbiergeschmack – deshalb braut er sein Kölsch seit einiger Zeit selbst, so wie immer mehr Deutsche. "Das ist wie bei einer Hühnersuppe. Wenn ich sie fertig im Supermarkt kaufe, schmeckt sie so lala. Wenn ich aber ein Suppenhuhn nehme, gute Zutaten und sie zu Hause in Ruhe koche, dann erst schmeckt das richtig gut." Und er weiß, was drin ist: Denn trotz des deutschen Reinheitsgebotes nutzt die Bierindustrie Klärtechniken mit Kunststoff oder pasteurisiert das Bier.
Ganz Großes vor haben James Watt und Martin Dickie aus Ellon in Schottland. Sie wollen die Bierwelt revolutionieren und das erste CO2-negative Bier der Welt produzieren. "CO2-negativ" ist die Steigerung von "CO2-neutral", denn die Unternehmer wollen mehr Kohlenstoff aus der Luft entfernen als sie emittieren. Sie investieren nicht nur in ihre nachhaltigen Betriebsanlagen und forsten Wälder auf, sondern nutzen auch Rohstoffe, die schon da sind. Gerade bekommen sie Brotrindenabfall von einem Toastbrot-Hersteller: Brauen gegen die Lebensmittelverschwendung - mit altem Brot und Trockenfrüchten.
Christoph Bichler aus Schwoich in Tirol befühlt die Gerstenkörner auf dem neuen Feld direkt hinter seiner kleinen Brauerei. Die Zutaten für das Bier haben keine langen Transportwege, und Handarbeit ist Pflicht: Säcke schleppen und von Hand schroten. Auf einem ehemaligen Bauernhof braut Christoph zusammen mit seinem besten Freund Marco Bier aus regionalen Zutaten. Der "Gault&Millau", ein exklusiver Restaurantführer, hat die beiden schon ausgezeichnet. Aber es ist nicht immer einfach, ihr Bier zu trinken: Eine besondere Sorte, das "rote Öl", gibt es nur hoch oben auf der familieneigenen Alm.
"plan b" berichtet über Pioniere der Braukunst und neue Ideen für ein gutes Bier.