Doch die meisten Rentner*innen wollen vor allem eines: so lange wie möglich aktiv und selbstbestimmt leben. Welche Konzepte und Möglichkeiten gibt es, den Lebensabend so zu gestalten, dass man lange zufrieden und fit bleibt?
Dieter Herper hat sich im Alter von 74 Jahren für einen Neuanfang entschieden. Er zieht aus seinem Eigenheim auf einen ganz besonderen Bauernhof. Dort können sich ältere Menschen unter Anleitung des Pflegepersonals um Hühner, Schweine und Alpakas kümmern. "Soziale Landwirtschaft" nennt sich das Konzept, das Bauer Guido Pusch verfolgt. Er ist sich sicher: "Die Tiere geben den Senioren eine Struktur im Alltag und halten sie dadurch jung."
Anspruchsvolle Aufgaben im Alter stärken das Selbstbewusstsein und schützen vor Depressionen. Die Stadt Jülich in Nordrhein-Westfalen setzt deshalb auf ein einfaches Rezept: Ältere Menschen helfen älteren Menschen! Ob Handwerkerleistungen, Einkaufsdienste oder Busfahrten: Ein ehrenamtliches Netzwerk von rüstigen Senior*innen unterstützt die nicht mehr ganz so rüstigen. Dadurch können viele von ihnen länger in ihren geliebten vier Wänden bleiben - für den Großteil der Älteren immer noch der Inbegriff eines selbstbestimmten Lebens.
Das hat man auch in Dänemark erkannt und deshalb das ganze Gesundheitssystem digitalisiert. Modernste Technologien unterstützen die Senior*innen in ihrem Alltag. "Der Vorteil liegt in der Unabhängigkeit - die älteren Menschen sind somit nicht auf Pflegekräfte angewiesen", sagt Bent Sørensen. Er arbeitet in der Abteilung für Innovation und Technik im Pflegesektor der Stadt Aalborg und ist täglich mit dem Personalmangel im Pflegebereich konfrontiert. Deshalb ist er davon überzeugt, dass eine Gesellschaft wie Dänemark in Zukunft nicht ohne technische Helfer auskommen wird.