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Grün und exotisch

Mehr Umweltschutz im Blumentopf

"plan b: Grün und exotisch - Mehr Umweltschutz im Blumentopf": Marei Karge steht in einem Gewächshaus, sie hält eine Orchideenpflanze unter einem Arm und hält in der anderen Hand eine weitere Orchidee, die sie prüfend betrachtet.
von Angela Scheele

Ob Palmen oder Orchideen – exotische Zimmerpflanzen liegen im Trend. Doch was grün aussieht, ist oft wenig nachhaltig. Aber es gibt Menschen, die für mehr Umweltschutz bei Pflanzen kämpfen.

Datum:
30.03.2024
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Die grünen Dschungelpflanzen in deutschen Wohnungen erzählen von unserem Wunsch nach Naturverbundenheit und einer gesunden Umgebung. Doch die meisten Zimmerpflanzen werden billig produziert, mit viel Chemie, in Afrika, Asien oder Südamerika.

Pro Jahr werden über 100 Millionen Zimmerpflanzen in Deutschland verkauft, davon sind weniger als zwei Prozent ökologisch angebaut. Klaus Bongartz will das ändern: Als Berater für Bioanbau setzt er sich unermüdlich für echte Nachhaltigkeit bei der Produktion von Pflanzen ein. Seit einigen Jahren berät er die Brüder Stefan und Achim Fleischle, die in Baden-Württemberg tropische Grünpflanzen anbauen. In ihrem Betrieb setzen sie inzwischen Nützlinge statt Pestizide ein und verzichten auf synthetische Dünger. Außerdem suchen sie Partner in Mittelamerika, die bereit sind, auf Chemie zu verzichten. "Das funktioniert aber nur, wenn der Handel, aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher mitziehen", meint Bongartz.

Schon in ihrer Kindheit hat Marei Karge das Orchideenfieber gepackt. Die 42-Jährige ist Gärtnerin in vierter Generation. Sie findet, gerade Orchideenzüchterinnen und -züchter haben eine besondere Verantwortung für den Artenschutz: "Schließlich haben wir Europäer im 19. Jahrhundert ferne Kontinente geplündert und die Pflanzen mit nach Hause genommen."

Heute sind viele tropische Regenwälder bedroht, wie zum Beispiel auf Borneo. Abholzung und Palmölplantagen gefährden dort 3000 Orchideenarten. Deshalb unterstützt Marei Karge ein einzigartiges Projekt: Sie begleitet ein Team, das zerstörte Wälder wieder aufforstet, und hilft mit beim Setzen junger Pflanzen. Damit kämpfen sie auch gegen den Klimawandel und für mehr Schutz der bedrohten Borneo-Orang-Utans.

"Warum denkt bei Zimmerpflanzen eigentlich niemand an den ganzen Plastikmüll?", fragen sich die beiden jungen Unternehmer Ozan Durukan und Thomas Gardeia aus Oberfranken. Schließlich fallen beim Kauf von Pflanzen gigantische Mengen an Plastiktöpfen an. Um das zu ändern, haben sie einen kompostierbaren Topf aus der Naturfaser Hanf entwickelt.

  • Angela Scheele

    Autorin

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