Gold aus alten Handys, nachhaltig gezüchtete Perlen, synthetische Diamanten und fairer Handel machen es möglich, bei der Gewinnung von Rohstoffen keine Ökosysteme zu zerstören und Menschen auszubeuten. Glanzstücke, die man mit gutem Gewissen verschenken kann.
Jörg Gellner stellt in zweiter Generation wertvollen Perlenschmuck her. Seine Perlen stammen nicht aus umweltschädlicher, chinesischer Massenzucht. Im Gegenteil: Sie dienen sogar der Natur. Denn Gellner kauft bei Perlenzüchter Justin Hunter auf der Südseeinsel Savusavu, die zu den Fidschi-Inseln gehört.
Er hat sich selbst strenge Umweltregeln auferlegt. Sein "Environmental Code" sorgt für eine ökologisch intakte Unterwasserwelt, denn sie ist die Voraussetzung für natürlich wachsende Perlen. Die sind eine Rarität: In nur einer von 10.000 Austern wächst eine Perle heran, und dafür braucht sie auf natürlichem Wege drei bis sechs Jahre Zeit. Hunters Vision: "Nur ein gesundes Ökosystem bringt gesunde "Früchte" hervor." Seine Perlen schimmern in vielen verschiedenen Perlmuttfarben. Für Jörg Gellners Schmuckmanufaktur im württembergischen Wiernsheim kommen keine anderen infrage.
Die Berlinerin Guya Merkle geht beim Thema Gold andere Wege: "Wir haben bereits genug Gold auf der Welt geschürft, keiner muss mehr in den gefährlichen und menschenverachtenden Goldminen arbeiten." Für ihre Schmuckkollektion verwendet sie recyceltes Gold aus alten Handys, und die Aktivistin geht noch weiter: Sie setzt sich für die Schließung aller Kleinbergbau-Minen weltweit ein. Das ist ihr nun gelungen. In Uganda sorgt sie mit ihrer Stiftung "Earthbeat Foundation" dafür, dass Menschen, die dadurch ihre Arbeit verloren haben, ein anderes Einkommen erwerben – durch Bienenzucht.
Diamanten aus dem Labor: Darauf setzt Schmuckdesignerin Helge Maren Hauptmann aus Ulm. "Es gibt keinen erkennbaren Unterschied, es sind echte Diamanten – eben nur gezüchtet und nicht in der Natur gewachsen", sagt Hauptmann. Die sogenannten synthetischen Diamanten hinterlassen zwar einen CO2-Fußabdruck, aber einen geringeren als den, den Abbau und Transport der Edelsteine aus Minen weltweit verursachen. Die Herstellung in einem Schweizer Labor ist zwar technisch aufwendig, schont aber Umwelt und Menschen in Afrika. Denn dort ist der Abbau ein schmutziges Geschäft – nicht umsonst spricht man von Blutdiamanten. Die Nachfrage nach sauberen Diamanten steigt enorm, denn sie sind auch noch günstiger.
Schmuck mit reinem Gewissen ist kein purer Luxus.
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