Immer mehr Erzeuger beweisen, dass es auch anders geht. Wer sich in Sachen Würstchen nicht mehr auf die Fleischindustrie verlassen will, der kann selbst Hand anlegen. Die Initiative "Besserfleisch" bietet Würstchen-Workshops an.
Hier machen Grillfans Bio-Köstlichkeiten unter Anleitung einfach selbst. Das verändert für manche die Sichtweise auf das Lebensmittel Fleisch. "Besserfleisch" ist ein junges Unternehmen, das Wert auf eine artgerechte Tierhaltung und die volle Transparenz bei der Fleischherkunft setzt. Mit dem Motto: Weniger ist mehr.
Denn die Umwelt leidet unter dem massenhaften Fleischkonsum. Die Produktion eines Kilogramms Rindfleisch belastet das Klima so stark wie eine 250 Kilometer weite Autofahrt. Und viele der Tiere leiden. Verantwortlich dafür sind die vielerorts nicht artgerechte Tierhaltung und die Massentiertransporte nach Deutschland, ins Schlachthaus Nummer eins Europas. Acht Millionen Tonnen Fleisch werden bei uns jährlich produziert.
Weniger Rind, stattdessen mal Büffel – auch so könnte nachhaltiger Fleischkonsum aussehen. Die beiden Deutschen Manuel Ruess und Martin Jaser haben sich das zur Mission gemacht. Männliche Büffel werden für die Mozzarella-Produktion nicht gebraucht und enden bereits als Kalb auf dem "Cimiteri di Bufala" - dem "Büffelfriedhof" im italienischen Kampanien. Nirgendwo auf der Welt wird mehr Mozzarella produziert als dort. Manuel Ruess und Martin Jaser ziehen die Jungtiere auf und versuchen, den Deutschen das zarte und ebenso gesunde Büffelfleisch schmackhaft zu machen. Es hat weniger Cholesterin, weniger Fett und weniger Kalorien als Rindfleisch und ist damit nicht nur ethisch, sondern auch gesundheitlich eine gute Wahl.
Für das Grillen mit gutem Gewissen gibt es Alternativen zu Nackensteak und Spareribs. Vegane Burger sind gerade in aller Munde, ebenso Würstchen aus Lupinen. Blumen und Gemüse also, es muss nicht immer Fleisch sein. Die Grillsaison eröffnet ganz neue Möglichkeiten.