Das Kraftfahrtbundesamtes meldet immer neue Rekorde an neu zugelassenen Elektroautos. Trotzdem gibt es noch immer viele Bedenken: zu geringe Reichweiten, zu wenig Ladesäulen und teure Strompreise stehen der E-Auto-Revolution im Wege.
Roland Schüren (56) aus Hilden in Nordrhein-Westfalen setzt schon seit Jahren auf das Fahren mit Strom. Als Bäckermeister und Unternehmer sorgte er für seine eigene Energiewende. Seinen ganzen Lieferfuhrpark hat er mittlerweile umgestellt, um seine Filialen CO2 neutral beliefern zu können. Den Strom für die elektrischen Transporter produziert er größtenteils selbst. "Ich möchte zeigen, dass E-Mobilität funktioniert und für alle geh", lautet sein Credo. Deswegen hat er für seine Kunden Ladesäulen mit 21 Anschlüssen vor seiner Hauptfiliale errichtet und er möchte noch mehr: An einem Autobahnkreuz zwischen Düsseldorf und Köln baut er gerade einen der größten Ladeparks für E-Autos in Europa. "Nur wenn wir eine vernünftige Infrastruktur schaffen und jeder die Möglichkeit hat, ohne Probleme sein Auto zu laden, hat die E-Mobilität eine Zukunft."
In den Niederlanden gibt es nicht nur zehnmal so viele Ladesäulen pro E-Auto wie in Deutschland, in unserem Nachbarland soll schon bald auch ein neues revolutionäres E-Auto auf den Markt kommen: der Lightyear 0 - eine Limousine, deren Dach mit Solarzellen ausgestattet ist. Die jungen Autobauer von Lightyear haben in den letzten zehn Jahren geschafft, was allen anderen Autokonzernen bisher nicht gelungen ist: Ein Auto zur Serienreife zu bringen, das sich selbst laden kann, wenn die Sonne scheint – ohne Ladesäulen. "Unser Ziel ist es einen Solar-E-Volkswagen zu entwickeln, damit jeder mit kostenlosem und umweltfreundlichem Strom Auto fahren kann", sagt der 32-jährige Martijn Lammers, einer der Unternehmensgründer.
"Ein E-Auto ist teuer! Wie sieht es mit den Kosten aus? Wie weit komme ich damit? Taugt das überhaupt, wenn ich auf dem Land wohne? Ich kenne inzwischen jede Frage zur E-Mobilität", sagt Lisa Bohm und steuert mit ihrem E-Auto eine der wenigen Ladesäulen in ihrem Heimatort Rellingen bei Hamburg an. Die 35-Jährige ist Expertin für E-Mobilität, berät Privatleute, Gemeinden und Firmen, die ihren Fuhrpark umstellen wollen. Auf YouTube informiert sie ganz praktisch zu Kosten und Nutzen und hat den Verein "electrified women" mitgegründet. "Jeden Tag gibt es neue Entwicklungen, das ist spannend und ich bin mittendrin in dieser bahnbrechenden Technikbewegung und will andere davon überzeugen."
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Autorin
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