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Daddeln, gamen, Punkte sammeln

Wie Spiele im Alltag helfen

"plan b: Daddeln, Gamen, Punkte sammeln - Wie Spiele im Alltag helfen": Eine Fahrschülerin, Peter Seufert und Bram Clincke testen den "Forklift Simulator".
von Cordula Stadter

Motivation ist für viele ein Problem. Wie den inneren Schweinehund überwinden? Vielleicht Gutes tun? Die Antwort darauf heißt: Gamification. Spielen, wo wir normalerweise nicht spielen.

Datum:
26.01.2023
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Kreative tüfteln an Spielen, die Kranke bei der Physiotherapie und Ärzte bei Operationen unterstützen, die in der Industrie Unfälle vermeiden und in der Schule helfen. Schon immer waren Spiele mehr als Zeitvertreib, viele haben den Lauf der Welt gelenkt.

Paula Monfeld muss jeden Tag anstrengende Muskelübungen machen. Sonst verschlechtert sich ihre Krankheit: infantile Zerebralparese. Die 14-Jährige wünscht sich, die Übungen endlich mit Freude und ohne fremde Hilfe machen zu können. Dabei wollen ihr Britta Karn und Thomas Immich helfen. Sie sind keine Ärzte, sondern Spieleentwickler: "Das Gute, was Gamification leisten kann, ist, Potenziale aus einem Menschen rauszuholen", davon ist Thomas Immich überzeugt. "Aber einfach nur Punkte vergeben, Belohnung, das ist nicht Gamification, das ist einfach nicht genug, um eine intrinsische Motivation zu befördern." Von innen heraus – also intrinsisch – wollen die Spieleentwickler motivieren. Das kann nicht nur bei Kindern wie Paula funktionieren, sondern auch im Operationssaal.

Denn bevor Operateure in Zukunft Hand an ihre Patienten legen, sollen sie erst mal am Handy üben, die Operationen bis ins kleinste Detail durchspielen. Das ist die Vision von Stefan Vilsmeier, dem Gründer einer großen Medizintechnikfirma. Mit Spielen für Ärzte will er den "Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung und Training demokratisieren". Er hofft, in Zukunft auch immer mehr deutsche Ärzte vom Nutzen neuer Spiele in der Medizin überzeugen zu können.

Digitale Lernspiele gibt es schon viele, doch ganz ohne Technik kommt eine dänische Schule aus: die Østerskov Efterskole. Hier lehren und lernen Lehrer und Schüler in Rollenspielen. So lebt die Deutschlehrerin Iris Sanders mit ihren Schülern zum Beispiel eine ganze Woche in der DDR. Sie bauen die Mauer selbst, sind Stasi-Offiziere oder Systemkritiker. Manche flüchten sogar und demonstrieren für Freiheit und Wiedervereinigung. "Wenn man eine Sache lernt, dann lernt man am besten, wenn Gefühle mit dabei sind", das ist Iris Sanders' Credo.

Aber funktioniert das auch im "Ernst des Arbeitslebens"? Der Belgier Jelmen Lombarts und sein Team wollen das mit einem Gabelstapler-Simulator beweisen. Denn Onlinehandel und Logistik wachsen rasant. Überall auf der Welt müssen schnell viele neue Staplerfahrer angelernt werden. Unfälle häufen sich. Training am Simulator kann da helfen. Für Jelmen Lombarts liegt es auf der Hand: "Auch die Industrie muss akzeptieren, dass die Zukunft im Spiel liegt und die neue Generation mehr als bereit dafür ist."

Kreative tüfteln an Spielen, die Kranke bei der Physiotherapie und Ärzte bei Operationen unterstützen, die in der Industrie Unfälle vermeiden und in der Schule helfen. Schon immer waren Spiele mehr als Zeitvertreib, viele haben den Lauf der Welt gelenkt.

Paula Monfeld muss jeden Tag anstrengende Muskelübungen machen. Sonst verschlechtert sich ihre Krankheit: infantile Zerebralparese. Die 14-Jährige wünscht sich, die Übungen endlich mit Freude und ohne fremde Hilfe machen zu können. Dabei wollen ihr Britta Karn und Thomas Immich helfen. Sie sind keine Ärzte, sondern Spieleentwickler: "Das Gute, was Gamification leisten kann, ist, Potenziale aus einem Menschen rauszuholen", davon ist Thomas Immich überzeugt. "Aber einfach nur Punkte vergeben, Belohnung, das ist nicht Gamification, das ist einfach nicht genug, um eine intrinsische Motivation zu befördern." Von innen heraus – also intrinsisch – wollen die Spieleentwickler motivieren. Das kann nicht nur bei Kindern wie Paula funktionieren, sondern auch im Operationssaal.

Denn bevor Operateure in Zukunft Hand an ihre Patienten legen, sollen sie erst mal am Handy üben, die Operationen bis ins kleinste Detail durchspielen. Das ist die Vision von Stefan Vilsmeier, dem Gründer einer großen Medizintechnikfirma. Mit Spielen für Ärzte will er den "Zugang zu adäquater Gesundheitsversorgung und Training demokratisieren". Er hofft, in Zukunft auch immer mehr deutsche Ärzte vom Nutzen neuer Spiele in der Medizin überzeugen zu können.

Digitale Lernspiele gibt es schon viele, doch ganz ohne Technik kommt eine dänische Schule aus: die Østerskov Efterskole. Dort lehren und lernen Lehrer und Schüler in Rollenspielen. So lebt die Deutschlehrerin Iris Sanders mit ihren Schülern zum Beispiel eine ganze Woche in der DDR. Sie bauen die Mauer selbst, sind Stasi-Offiziere oder Systemkritiker. Manche flüchten sogar und demonstrieren für Freiheit und Wiedervereinigung. "Wenn man eine Sache lernt, dann lernt man am besten, wenn Gefühle mit dabei sind", das ist Iris Sanders' Credo.

Aber funktioniert das auch im "Ernst des Arbeitslebens"? Der Belgier Jelmen Lombarts und sein Team wollen das mit einem Gabelstapler-Simulator beweisen. Denn Onlinehandel und Logistik wachsen rasant. Überall auf der Welt müssen schnell viele neue Staplerfahrer angelernt werden. Unfälle häufen sich. Training am Simulator kann da helfen. Für Jelmen Lombarts liegt es auf der Hand: "Auch die Industrie muss akzeptieren, dass die Zukunft im Spiel liegt und die neue Generation mehr als bereit dafür ist."

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