Nirgendwo in Deutschland ist Wohnen so teuer wie in München. Das spürt auch Unternehmer Tobias Schmid: "Uns fehlen die Fachkräfte, weil niemand die horrenden Mieten hier zahlen kann!" Statt den Betrieb auszubauen, wird er selbst zum Bauherrn und Vermieter.
Werkswohnungen erleben überall in Deutschland derzeit ein Revival. Darunter Unternehmen, die bereits eine lange Tradition pflegen. So auch die ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG. Zu den 500 Immobilien im Bestand wird ein neues ökologisches Bauprojekt umgesetzt: eine nachhaltige Investition in die Mitarbeiter und den Standort.
Was wäre, wenn jeder bauen kann, wie er will? In Almere südlich von Amsterdam ist das möglich. Obwohl das Bauland mit 76 Euro pro Quadratmeter sehr erschwinglich ist, heißt das auch, dass Straßen und Wasserleitungen mit den Nachbarn selbst verlegt werden müssen. Werner Brouwer begleitet das Projekt seitens der Gemeinde: "Hier schaffen Menschen ihre eigene Wohnumgebung. Wenn alles gut läuft, habe ich nichts zu tun. Das ist doch toll!" 1000 Hausbauer haben bereits ihren Traum umgesetzt. Auch wenn es anstrengender und länger war als erwartet, ans Umziehen denkt hier keiner mehr.
Doch das Bauen muss man sich leisten können. 48,3 Prozent ist in Deutschland der Anteil an Mietverhältnissen. In Frankfurt gehen 39 Prozent des Gehalts für Mieten drauf, in Freiburg sind es 42 Prozent und in München sogar 43. Immer lauter wird der Ruf nach Deckelung oder Alternativen.
Claus Fincke hat für Münchner Verhältnisse noch Glück. "Doch käme eine Eigenbedarfskündigung, wäre es schwer für mich, im Vorruhestand etwas Neues zu finden", sagt der 62-Jährige. Und so wird er selbst aktiv: in einer neu gegründeten Baugenossenschaft. Das erste gemeinsame Haus entsteht in einem neuen Quartier: dem Prinz Eugen Park, sozial - durchmischt - nachhaltig. Die Stadt fördert das durch die sogenannte Münchner Mischung.
Die ZDF-Dokumentationsreihe "plan b" zeigt, wie neue, bessere Bedingungen für das Wohnen geschaffen werden können.