Doch Umweltsünden wie Plastiklöffel, exotische Zutaten, energieintensive Herstellungsprozesse oder lange Lieferwege trüben den Eisgenuss. Wie kann Eis aussehen, das man ohne schlechtes Gewissen genießen kann?
Franziska Göttsche und Martin Horst sind echte Macher. Das junge Gründerpaar kaufte sich 2016 ein altes Eisfahrrad und begann zu tüfteln. Ein Eis aus möglichst regionalen Zutaten und ohne Zusatzstoffe wollten sie kreieren. "Warum macht das sonst keiner?", fragten sich die beiden damals. "Jetzt sind wir auch schlauer - weil es extrem aufwendig ist." Nach vielen Experimenten haben sie es geschafft: Vom Keks über das Karamell bis zum Abfüllen der Eissorten macht das Paar heute alles selbst. Bald wollen sie umziehen in ihre gläserne Manufaktur, dann können die Kunden direkt zusehen, wie ihr Eis hergestellt wird. Doch die große Eröffnung steht wegen der Corona-Krise auf der Kippe.
Plastik ist nicht mehr zeitgemäß. Ab 2021 sollen Einweg-Plastikprodukte in Europa verboten werden. Genau der richtige Zeitpunkt für die Idee von Amelie Vermeer und Julia Piechotta: essbare Eislöffel. Mit ihrem jungen Start-up produzieren sie Löffel, die man nach Gebrauch einfach wegknabbern kann. Der Teig besteht zum größten Teil aus Reststoffen der Schokoladen- und Haferverarbeitung. So schlagen sie zwei Fliegen mit einer Klappe: weniger Müll während der Lebensmittelherstellung und beim Eis essen.
Rebecca Göckel und Jan Grabow wollen ganz neue Wege in Sachen Eiscreme gehen. Bei ihnen ist der Name NOMOO - "no muh, keine Kuh" - Programm, denn in ihrem Eis landet kein einziger Tropfen Milch. Die beiden Unternehmer setzen ausschließlich auf vegane Zutaten, die deutlich weniger Treibhausgase verursachen als tierische Produkte. Bio-zertifizierte Rohstoffe sollen für besondere Geschmackserlebnisse sorgen, ganz ohne Chemie und Gentechnik.