Lösungen liefern neue Sorten und Anbaumethoden: So kann tropisches Obst jetzt auch in Europa wachsen - nachhaltig, wasser- und CO2-sparend. Aber auch die Umweltbilanz von Früchten aus Übersee lässt sich verbessern.
Mangos, Papayas oder Sternfrüchte, die vor der Haustür wachsen - das ist das Ziel der Gärtner*innen und Wissenschaftler*innen der Universität Weihenstephan. Sie haben "Klein Eden" geschaffen, ein Tropenhaus in Oberfranken, in dem exotische Früchte auch in Deutschland klimafreundlich wachsen. Genutzt wird dazu Industrieabwärme, gewässert wird mit Regenwasser, gedüngt mit Fischkot.
Im spanischen Andalusien sind die Farmer*innen noch einen Schritt weiter: Dort werden tropische Früchte bereits in großen Mengen ressourcen- und CO2-sparend produziert. Die 26-jährige Landwirtin Maria Martinez hat ihr Unternehmen beispielhaft umgestellt: Dank effizienter Bewässerung brauchen ihre Früchte nur ein Drittel des Wassers, das konventionell angebaute Avocados und Mangos derzeit durchschnittlich benötigen.
Kiwis aus Deutschland – das klingt verrückt, ist aber dank Werner Merkel aus Chemnitz möglich. Vor 30 Jahren begann der Hobbygärtner, frostresistente Sorten zu züchten. Die Beeren sind zwar kleiner als die, die wir aus dem Supermarkt kennen, aber sie lassen sich im eigenen Garten oder auf dem Balkon züchten und ernten.
Die Banane ist Deutschlands liebste Importfrucht: Durchschnittlich 11,4 Kilogramm Bananen isst jede/jeder Deutsche im Jahr – mit negativen Folgen für die Umwelt: Im Bananenanbau entstehen mehr als 700 Kilogramm Plastikmüll pro Hektar. Müll, der selten recycelt wird. Das will Louis Hesselholt ändern. Im kolumbianischen Santa Marta baut er Bio-Bananen an. Mit seinem Team entwickelte er Sisalschnüre, die Nylonseile ersetzen; statt Plastiksäcken werden Papiertüten verwendet, die vor Ort im Biokompost recycelt werden. Dadurch verbessert Hesselholt die Bodenfruchtbarkeit und schafft eine Kreislaufwirtschaft auf seiner Farm.