Karfreitag erinnert an das Leben und Sterben von Jesus Christus. Sein Tod war nicht das Ende, sondern Erlösung zugleich. Mit dieser Erkenntnis können die Mitarbeiter des Hospizes dem bevorstehenden Tod der Patienten auf einer anderen Ebene begegnen.
Sterbende und Angehörige unterstützen
Hospizdienste sind eine Antwort auf eine Gesellschaft, die das Sterben immer weiter an den Rand drängt. Dabei benötigen gerade Menschen in der Endphase ihres Lebens Liebe und Aufmerksamkeit. Aber nicht jeder hat Freunde und Angehörige, die ihn im letzten Lebensabschnitt mit Gesprächen, Handreichungen und Trost unterstützen. Ehrenamtliche Sterbebegleiter und Ehrenamtliche im Hospizdienst stellen sich der Herausforderung des Sterbens und begleiten Sterbende, Todkranke und deren Angehörige.
Seit den 1980er-Jahren engagieren sich Menschen in Deutschland dafür, dass die Situation Sterbender und ihrer Angehörigen verbessert wird. Mittlerweile sind Hospize und Hospizdienste fest in unserer Gesellschaft verankert. Träger dieser Einrichtungen sind private Vereine und kirchliche Verbände wie Caritas, Malteser Hilfsdienst und Diakonie.
Vertrauensvoller Beistand
Der Malteser Hilfsdienst hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt darum bemüht, junge Menschen für die ehrenamtliche Begleitung Sterbenskranker zu gewinnen. Denn jüngere Sterbende wünschen sich oft Sterbebegleiter im vergleichbaren Alter. Einer von ihnen ist der 34-jährige Tobias Giebeler. Der Postbote hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter schulen lassen, nachdem zwei Menschen, die ihm nahestanden, starben. Er merkte, wie sinnvoll und wichtig es ist, dass es in solchen Momenten Beistand gibt – sowohl für die Sterbenden als auch für die Angehörigen.
Einmal in der Woche besucht Tobias den 13-jährigen Jannis und dessen Familie. Jannis ist an Blutkrebs erkrankt. An einem weiteren Abend verbringt Tobias mehrere Stunden in einem stationären Hospiz in Wiehl und kümmert sich dort um Sterbende. "Diese Dankbarkeit und das Vertrauen, das einem entgegengebracht wird, ist etwas ganz Besonderes."
"Leben ist mehr!" begleitet Tobias Giebeler bei seinem Einsatz an der Seite der von lebensverkürzenden Erkrankungen Betroffenen und Sterbenden. Worin findet er Erfüllung? Gibt es Glücksmomente für ihn und die Menschen, die er betreut? Mit der Erkenntnis, dass der Tod nicht das Ende bedeutet, kann er den Patienten auf einer anderen Ebene begegnen.