Fast täglich sind Ärzte, Pfleger, Seelsorger auf Deutschlands Intensivstationen mit dem Leiden und Sterben von Patienten konfrontiert.
Der Tod ist immer präsent
Dominik Stark kennt als Intensivpfleger am Universitätsklinikum Köln die Situation genau: "Der Tod ist immer auf einer Intensivstation präsent. Besonders schlimme Momente sind oft die, in denen sehr junge Menschen sterben. Junge Menschen, die von uns die Maximaltherapie erhalten haben und wir am Ende mit unseren Medizinern zusammen am Bett stehen und erschöpft sind.
Die Momente, wo es nicht gereicht hat, dass man zwei Stunden Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt hat. Diese Momente schmerzen, aber sie gehören dazu." Trotz solcher Erfahrungen liebt der 30-Jährige seinen Job, für ihn ist es ein Traumberuf.
Manche Entscheidung fällt nicht leicht
Karfreitag erinnert an das Leiden und Sterben von Jesus Christus. Aber sein Tod war nicht das Ende, es war auch Erlösung zugleich. Mit der Auferstehung von Jesus Christus verbinden die Christen die zentrale Hoffnung auf das ewige Leben. Mit dieser Erkenntnis kann auch Dominik Stark dem Tod auf einer anderen Ebene begegnen.
Auf der Intensivstation der Uni-Klinik Köln findet jeden Donnerstag eine Ethiksprechstunde statt. Ärzte, Pfleger, Seelsorger beraten sich und entscheiden über Leben und Tod eines Menschen. Wie soll eine Behandlung weitergehen? Was macht Sinn? Was ist im Interesse des Patienten? Jede Entscheidung wird im Team gefällt, einstimmig. Falls jemand Bedenken gegen die Reduzierung der Behandlung hat, wird neu beratschlagt. Eine Entscheidung, die keinem leicht fällt, aber zu 100 Prozent zum Wohl des Patienten gefällt wird.
Die Angehörigen einbinden
Die Intensivstation der Uni-Klinik Köln gilt als angehörigenfreundlich. Dominik Stark weiß, dass Angehörige eine wichtige Ressource bei der Genesung eines Patienten sind. "Ich binde sie gerne ein, erkläre viel und höre auch mal (wenn die Zeit es zulässt) sehr gerne zu. Ich bin ein sehr ehrlicher, direkter und transparenter Mensch, daher kommuniziere und agiere ich auch so mit ihnen, denn in meinen Augen ist es das Schlimmste, sich 'alleine gelassen' zu fühlen. Dies möchte ich somit vermeiden und eine Stütze sein."
"Leben ist mehr!" begleitet Dominik Stark bei seinem Dienst und dokumentiert den Arbeitsalltag einer Intensivstation. Leiden, sterben und Erlösung, daran erinnern auch Karfreitag und das Osterfest.