Während der praktischen Ausbildung für das Pfarramt schaute die heute 54-Jährige das erste Mal hinter Gefängnismauern. Ein ZDF-Team begleitet Rita Wild bei ihrer seelsorgerischen Tätigkeit im Jugendstrafvollzug in Ottweiler.
Bereichernde und herausfordernde Aufgabe
"Wir Seelsorger stehen unter Schweigepflicht, deswegen sind wir sehr gefragt bei den Insassen und haben oft eine enge Verbindung zu ihnen. Das Gefühl, mit der Botschaft Gottes wirklich etwas erreichen zu können, ist sehr schön."
Am Buß- und Bettag begleiten wir Rita Wild in die JVA in Ottweiler. 63 Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren sitzen hier aktuell ihre Haftstrafen ab. "Gott liebt auch die Sünder und jeder hat eine zweite Chance verdient", betont Rita Wild. Aber sie gibt zu: "Ich blende die Taten und Opfer oft aus."
Für die Seelsorgerin ist ihre Tätigkeit persönlich eine Bereicherung, aber manchmal auch eine Herausforderung. "Gott nimmt sich aller Menschen an, aber wie ergeht es mir mit Menschen, die Taten begangen haben, die widerlich sind? Auch die Frage, wie geht man mit Schuld um? Diese Fragen beschäftigen mich."
Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung dazu ruft der Buß- und Bettag auf.