Die leergefegten Innenstädte bedeuten für die Obdachlosen weniger Geldspenden. In Hamburg verteilt Julia Radojkovic Essen und Kleidung. Zweimal pro Woche ist Julia mit ihrem Team aus ehrenamtlichen Helfern mit ihrem alten Bully in der Hansestadt unterwegs.
Ihr Verein "Mobile Bullysuppenküche e.V." finanziert sich über Spenden. Auf die Idee ist die gelernte Erzieherin gekommen, als sie selbst wegen einer Erkrankung einen längeren Ausfall hatte. „Das war recht spontan, weil die Armut in unserer Stadt immer präsenter geworden ist, weil man nirgendwo mehr vorbeigehen konnte, ohne das Leute rumlagen, Leute um Hilfe bitten, Leute gebettelt haben“, sagt die 56-jährige Gründerin der mobilen Suppenküche, deren Hilfe besonders jetzt in der Corona-Zeit besonders gefragt ist.
Sina Wolf lebt seit dem Lockdown im März völlig isoliert mit ihrer Familie in einer Art Hausarrest. Die Schülerin hat spinale Muskelatrophie und eine eingeschränkte Lungenfunktion. Sie gehört zur Risikogruppe. Eine Infektion mit Covid-19 würde sie vermutlich nicht überleben. Sie vermisst den Rückhalt in der Gesellschaft für Menschen wie sie, die auf Solidarität angewiesen sind.
- Moderation - Sandra Olbrich