Auf den ersten Arbeitsmarkt wechseln?
Arbeiten in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung oder arbeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt? Tomi Krone kennt beides. Er begann 2016 seine Arbeit bei den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BWB). Ein Jobcoach sprach ihn an, ob er Lust hätte, auf den ersten Arbeitsmarkt zu wechseln. Tomi Krone entschied sich dafür. Die Integrationsmaßnahme in einer Autowerkstatt dauerte drei Jahre. Er verdiente sein eigenes Geld - dafür musste er jedoch acht Stunden am Tag arbeiten. Tomi Krone fühlte sich überfordert, ihm fehlten die Freunde, die alle in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung tätig waren. Zudem vermisste er die dortige geschützte Tagesstruktur.
Heute arbeitet Tomi Krone wieder an seinem ursprünglichen Arbeitsplatz in der Werkstatt Berlin-Marzahn. Dass er nun wieder weniger Geld verdient als auf dem ersten Arbeitsmarkt, nimmt Tomi Krone in Kauf.
Keine Fremdbestimmung in der Selbstständigkeit
Daniel Probst arbeitet als selbstständiger Kerzenzieher und kann sich bis heute einen Job in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung nicht vorstellen. In einer Werkstatt fühlt er sich fremdbestimmt.
Für Menschen mit Behinderung ist die Selbstständigkeit manchmal die einzige Möglichkeit, überhaupt wieder am Arbeitsleben teilzunehmen. Dafür gibt es auch Hilfe vom Staat. So fördert das Integrationsamt Darlehen oder Zinszuschüsse. In bestimmten Fällen gibt es weitere finanzielle Hilfen, wie beispielsweise Leistungen für Arbeitsassistenzen.
- Moderation - Sandra Olbrich