Unterstützt wird Patricia, die mit ihrer siebenjährigen Tochter und Mann Marcus in der Nähe des Bodensees lebt, deshalb im Rahmen der begleiteten Elternschaft von der Stiftung Liebenau.
Elternschaft mit Unterstützung
Patricia Zähringer lebt seit August 2021 zusammen mit ihrem Mann Marcus und ihrer Tochter Amelie in einer Wohnung in der Nähe des Bodensees. Haushalt, Erziehung, Arbeit – die Organisation des Alltags stellt für Patricia Zähringer eine große Herausforderung dar. Denn sie hat eine Lernschwäche und ist Epileptikerin. Die siebenjährige Tochter Amelie beansprucht Patricia sehr. "Für mich ist das mit der Amelie manchmal echt schwierig, weil ich halt langsamer bin als sie!"
Damit die Familie zusammenleben kann, wird sie im Rahmen der begleiteten Elternschaft von der Stiftung Liebenau unterstützt. Denn nicht nur Patricia, sondern auch ihr Mann Marcus braucht Hilfe im Alltag. Fast jeden Tag kommt jemand, um den Tagesablauf der Familie zu strukturieren, bei Ämter- und Arztbesuchen zu helfen oder bei Erziehungsfragen zu beraten. Zum Thema Elternschaft mit Behinderung hat Patricia Zähringer eine klare Meinung: "Jeder hat das Recht Kinder zu bekommen, ob mit Behinderung oder ohne!"
Selbstbestimmt begleitet leben
Auch Ilenia Tas und ihre Familie nehmen im Alltag diese Begleitung in Anspruch. Die 23-jährige Ilenia Tas hat eine leichte geistige Behinderung. Sie, ihr Mann Ertugrul und ihre zweijährige Tochter Yasemin leben erst seit November 2021 wieder zusammen in einer kleinen Wohnung der Stiftung Liebenau. Vorher war Yasemin bei Pflegefamilien untergebracht. "Mir ist es in der Zeit, als Yasemin nicht bei uns war, sehr schlecht gegangen. Ich habe nicht mal meinen eigenen Geburtstag gefeiert. Ich bin zu keinem Fest, keiner Hochzeit. Ich habe nichts mehr getan."
Ilenia ist sehr stolz, die Mutter von Yasemin zu sein. Mit ihrer Mutterrolle ist sie manchmal überfordert und verunsichert: "Wenn Yasemin ihre Trotzphase hat und ich nicht weiß, was los ist, dann habe ich halt manchmal die Vergangenheit im Kopf und habe Angst, dass ich manchmal was nicht richtig mache." Die Gespräche mit ihrer Betreuerin sind ihr deshalb sehr wichtig – und deren Ratschläge nimmt sie gerne an.