Nina ist aufgeregt, sie zieht in ihre erste eigene Wohnung. Ein großer Schritt mit vielen Herausforderungen für die 25-Jährige, denn sie hat eine kognitive Beeinträchtigung.
Auch für Seniorin Sigrid ist es nicht immer einfach, allein zu wohnen.Die 69-Jährige lebt seit über 15 Jahren in der Postsiedlung. Aufgrund ihrer Depressionen hat sich Sigrid oft zurückgezogen. Sie hat zwar gelernt, sich auch mal allein aus den schlechten Phasen rauszuziehen, doch als Corona dazukam, hat sie sich sehr allein gefühlt. Während des Lockdowns 2020 lernt Sigrid den Nachbarschaftsverein "Zusammen in der Postsiedlung" kennen. Sie findet dort nicht nur Hilfe, sondern auch Gemeinschaft. "Die Postsiedlung ist mittlerweile wie meine Familie", erzählt sie.
Für Nina wird mit der eigenen Wohnung ein Traum wahr, sie möchte unbedingt auf eigenen Füßen stehen. Doch da sie nicht mehr bei ihren Eltern wohnt, braucht sie neue Ansprechpartner. In der Postsiedlung findet sie schnell Nachbarn, die ihr gern unter die Arme greifen, wenn sie einmal Hilfe braucht – egal ob beim Aufräumen, Einkaufen oder einfach mal zum Reden. Auch Nina möchte sich in der Nachbarschaft einbringen. Jeden Mittwoch hilft sie deshalb beim Mittagstisch, den der Nachbarschaftsverein "Zusammen in der Postsiedlung" für die Menschen im Viertel anbietet.
In der Postsiedlung wird Gemeinschaft gelebt: Hier ist jeder willkommen, und hier wird jedem geholfen. Sigrid und Nina wissen den Zusammenhalt, der im Quartier herrscht, zu schätzen, und freuen sich, ein Teil der guten Nachbarschaft zu sein.