Verbesserungswürdiger inklusiver Arbeitsmarkt
Dass Anna Spindelndreier, die heute als selbstständige Fotografin arbeitet, deutlich schwerer eine Arbeitsstelle fand als Menschen ohne Einschränkungen, ist kein Einzelfall. Das belegen auch die jährlichen Zahlen des "Inklusionsbarometers Arbeit" der "Aktion Mensch".
Jedes Jahr erstellt das "Handelsblatt Research Institute" im Auftrag der "Aktion Mensch" ein Inklusionsbarometer und liefert Arbeitsmarktzahlen über die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt. Durch die Coronakrise hat auch die Inklusion von Arbeitnehmer*innen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt einen deutlichen Rückschlag erlitten.
Deutlicher Rückschlag durch Corona
Die Studienergebnisse 2020 markierten eine deutliche Trendwende wegen der Coronapandemie. "Seit 2013 verbesserte sich die Arbeitsmarktsituation von Menschen mit Behinderung fast stetig", resümiert Bert Rürup, Präsident des "Handelsblatt Research Institute", bei der Bekanntgabe der Zahlen im Jahr 2020. "Doch die rasant negative Entwicklung macht in kürzester Zeit die Erfolge der letzten vier Jahre zunichte." Und Christina Marx, Sprecherin der "Aktion Mensch" ergänzt: "Haben Menschen mit Behinderung ihren Arbeitsplatz erst einmal verloren, finden sie sehr viel schwerer in den ersten Arbeitsmarkt zurück als Menschen ohne Behinderung." Umso gespannter darf man auf die Bekanntgabe der neuen Arbeitsmarktzahlen im November 2021 sein.
Die Auswirkungen der Coronakrise sind auch für Anna Spindelndreier gravierend. Die selbstständige Fotografin verlor reihenweise Aufträge. "Plötzlich steht man mit leeren Händen da und weiß nicht, wie die laufenden Kosten bezahlt werden sollen", unterstreicht sie rückblickend die vergangenen Monate.