Bei dem 18-Jährigen kam das Tourettesyndrom allerdings erst im Alter von sechs Jahren zum Vorschein. Damals dachten seine Eltern noch, dass ihr Sohn sich einen blöden Scherz erlaubt. Als sie aber merkten, dass Leo nicht damit aufhören kann, fuhren sie sofort zum Neurologen.
Immer wieder Aufsehen
Die Diagnose war für die Familie ein großer Schock. Mittlerweile haben aber alle gelernt, mit der angeborenen Erkrankung des Nervensystems umzugehen. Sie bestimmt Leos ganzes Leben, weswegen er ihr einen Namen gegeben und das Tourettesyndrom "Noah" getauft hat.
"Noah" kommt bei bestimmten Reizen und Triggern zum Vorschein. Egal, ob Gespräche mit anderen Personen, ein Ausflug mit Freunden oder im Supermarkt – alles triggert ihn. Flughäfen, Festivals und Bahnhöfe sind meistens Orte, an denen Leo immer wieder für Aufsehen sorgt. Der Grund? Sein auffälliges Verhalten sorgt für Unmut bei anderen Menschen. Denn "Noah" ist nicht so freundlich wie er und hat einen schwarzen, verachtenden Charakter. Wörter wie "Du Bullenschwein!" haben ihm schon manchen Ärger mit der Polizei eingebrockt.
Aufklärung mit Offenheit und Humor
In der Schule und auch in seinem Privatleben haben sich die meisten Menschen an seine Tics gewöhnt. Seine Hobbys? Aufklärung über Tourette auf Social Media. "Mein Ziel ist es, mit Humor und völliger Offenheit darüber zu sprechen, sodass immer mehr Menschen wissen, was Tourette eigentlich ist und was die Krankheit eigentlich mit sich bringt."
Unterstützung bekommt er von Freunden und seiner Mutter Ellen. Leos größter Wunsch: ein ganz normales Leben führen und nach seinem Abitur eine Ausbildung zum Rettungssanitäter machen.