Derzeit lebt Leah in einer betreuten Wohngemeinschaft im Norden Hamburgs. Doch damit ist sie nicht glücklich. Sie wünscht sich ihr eigenes kleines Reich, in dem sie niemandem Rechenschaft ablegen muss und ihr Leben nach ihren Vorstellungen gestalten kann.
Reif für die eigenen vier Wände
Leah Horch hat eine Cerebralparese, eine Gruppe von Erkrankungen, die mit Bewegungsstörungen und Muskelsteife einhergehen. Sie ist Rollstuhlfahrerin und braucht Unterstützung im Alltag. Im Erdgeschoss ihres Wohnhauses ist ein Büro des Trägers Sozialkontor untergebracht – dort kann sie jederzeit anrufen und Hilfe erfragen.
Seit Dezember 2021 teilt sich die junge Frau die ambulant betreute Wohnung mit drei weiteren Mitbewohnern mit erworbenen Hirnschäden. Doch nun fühlt sie sich reif genug für ihre eigenen vier Wände: "Mit 18 hätte ich mir das noch nicht zugetraut. Man muss natürlich für sich selber sorgen können und wollen und auch Termine einhalten, die Wohnung in Schuss halten, sich nicht vernachlässigen."
Lange Wartezeiten
Leah Horch steht auf Platz eins der Warteliste eines Wohnhauses mit barrierefreien Einzelapartments direkt am Hamburger Hafen. Sobald dort jemand auszieht, kann sie nachrücken. Doch das kann dauern. "Da findet derzeit ein Systemwandel statt", erläutert die Heilerziehungspflegerin Anne-Mareike Engelke vom Sozialkontor die aktuelle Situation.
"Ich bleibe dran, ich gebe nicht auf!", sagt Leah Horch. Sie ist sich sicher: "Irgendwann wird sich mein Traum vom Alleinleben erfüllen."