Isabel macht Judo, lernt Klavier spielen und liebt die Aktivitäten bei den Pfadfinderinnen. Dass sie blind ist, hält sie nicht auf. Im Gymnasium wird sie von zwei Inklusionsassistentinnen unterstützt, nutzt auch technische Hilfsmittel wie eine Ohrcam.
Selbstständigkeit durch Förderung und Unterstützung
Schon kurz nach der Geburt ahnen ihre Eltern, dass etwas nicht stimmt. Nach medizinischen Untersuchungen steht fest: Isabel kann nicht sehen.
Bereits im Babyalter erhält sie Förderung: Tastbilderbücher und spezielle Mobilitätsübungen gehören genauso dazu wie später die Unterstützung beim Laufen lernen. Im Gegensatz zu sehenden Babys erschließt sich Isabel ihre Umwelt über den Tastsinn und den Mund. Ihre sehenden Eltern wachsen in ihre Aufgabe hinein und versuchen dabei, den beiden älteren Brüdern genauso viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen wie ihrer Tochter.
Isabel besucht einen Regelkindergarten, wird auch dort gefördert, zum Beispiel, indem ihre Fingerspitzen sensibilisiert werden, um später die Punktschrift erlernen zu können, was dann in der ersten Klasse erfolgt. Ihre Mutter sagt rückblickend: "Ich staune, wie gut es geklappt hat, wie wahnsinnig selbstständig Isabel geworden ist."