Der Vater zweier Kinder betreibt eine ADHS-Community und erklärt auf Instagram mit Comics, Podcasts und Videos, wie Neurodivergenz funktioniert. In pointierten Alltagssequenzen zerlegt er Klischees und hilft Betroffenen und Außenstehenden, ADHS besser zu verstehen.
"Über ADHS kursieren viele Klischees", kritisierte Dave Remmel. "Viele denken dabei nur an den Zappelphilipp oder den Hans Guck-in-die-Luft aus dem Struwwelpeter. Doch die Realität ist viel komplexer."
Bei Betroffenen funktioniert die Hirnchemie anders als bei sogenannten neurotypischen Menschen. ADHS, so Dave Remmel, fühle sich für ihn an, wie einen Porsche zu fahren, bei dem nur der erste Gang funktioniert. Starke Beschleunigung und ständig mit Vollgas unterwegs, um mithalten zu können oder stehen zu bleiben, weil wieder der Sprit zu schnell ausgegangen ist.
Dave Remmel hat einen bunten Lebenslauf. Durch ADHS kann sich der Wiesbadener schnell in neue Themen einarbeiten, doch es fällt ihm schwer, langfristig an einer Sache dranzubleiben. Er hat diverse Studiengänge abgebrochen, absolvierte schließlich einen Hochschulabschluss in Informatik. Der Kreativ-Schaffende hat schon als Unternehmensberater, Programmierer, Fotograf, Grafiker, Musiker, Übersetzer, Assistenz für Schwerbehinderte und manches andere gearbeitet.
Medikamente helfen ihm, sich besser zu fokussieren. Er wünscht sich, endlich im Leben anzukommen und setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der ADHS und Neurodivergenz als Stärke und nicht als Problem wahrgenommen werden.