Leben auf der Straße
Trifft einen Menschen ein Schicksalsschlag, gerät oft genug das bisherige Leben ins Wanken. Jobverlust und damit verbundener Wohnungsverlust können die Folge sein. Ein Teufelskreis. Pater Nikodemus begleitet Menschen, denen das passiert ist.
Dafür verbringt er einen Tag und eine Nacht auf der Straße und wird mit Schicksalen von Gesprächspartnern konfrontiert, die alles verloren haben. Die anstehende Schlafplatzsuche und die Aussicht auf eine Nacht draußen bringen ihn jedoch an seine Grenzen. Ihm fällt die biblische Weihnachtsgeschichte ein, die von der Obdachlosigkeit der Heiligen Familie erzählt und in der christlichen Tradition oftmals romantisiert wurde. Denn das Leben auf der Straße ist nicht romantisch.
Ein würdiges Leben ermöglichen
Beim Frühstück in einer Sozialstation wird Pater Nikodemus bewusst, dass nicht immer nur das Helfen schwerfallen kann, sondern auch das Hilfe annehmen.
Am Fest "Heilige Drei Könige" feiern Christen die Gegenwart Gottes in der Schwäche und Hilflosigkeit eines Kindes. In christlich geprägten Regionen bringen Sternsinger an diesem Tag den Segen in die Häuser und sammeln Geld für Hilfsprojekte. Pater Nikodemus nutzt den Tag, um der Frage nachzugehen, was es braucht, um ein würdiges Leben führen zu können, und was es erleichtert, fremde Hilfe anzunehmen.
Feiertage sind Unterbrechungen des Alltags. Sie schaffen Raum zum Innehalten, um über Grundsätzliches nachzudenken und den Horizont zu erweitern. Viele Menschen jedoch nutzen normalerweise die Feiertage einfach für Ausflüge. Das ist jetzt angesichts der Corona-Krise so nicht möglich. Benediktinerpater Nikodemus Schnabel macht sich stellvertretend auf den Weg. Seine Feiertags-Ausflüge führen ihn zu außergewöhnlichen Menschen, in herausfordernde Situationen oder lassen ihn hinter die Kulissen und Mauern blicken. Dahin, wo sonst selten jemand schaut. Alles kann zu einem Spiegel für das Leben und die Seele werden.