Helden der Gegenwart
Pater Nikodemus begleitet für einen Tag Gebäudereiniger, die versteckten Helfer, die für Sauberkeit und Ordnung sorgen, deren Gesichter aber die wenigsten kennen. Nikodemus, ein Schreibtischarbeiter, lernt Menschen und ihre ganz andere Arbeit kennen.
Sie sind auch Helden des Alltags. Und damit passt der Ausflug von Pater Nikodemus in die Arbeitswelt ganz gut zum Fest Allerheiligen. An diesem Tag gedenkt die katholische Kirche der Heiligen. In den vergangenen Jahren kamen dabei auch immer mehr die Heiligen der Jetztzeit in den Blick, die kleinen und großen Heiligen des Alltags.
Arbeit, die kaum sichtbar ist
Nach einer kurzen fachlichen Einführung versucht Pater Nikodemus, beim Reinigen der Fußböden und des Büro-Mobiliars vom Tempo her mitzuhalten. Doch der Zeitdruck und die körperliche Anstrengung zehren an den Kräften und machen Nikodemus nachdenklich: In diesem Handwerk leisten Menschen täglich harte Arbeit, die sehr schnell nicht mehr sichtbar ist.
Oftmals wird die Arbeit auch gar nicht wahrgenommen, da sie erbracht wird, wenn die Gebäude leer sind. Und obwohl auch die Corona-Pandemie wieder gezeigt hat, wie systemrelevant dieser Beruf ist, spiegelt sich das in der gesellschaftlichen Wertschätzung und der Bezahlung des Berufsstandes nicht wider.
Den Geist und das Praktische verbinden
Auch in der christlichen Tradition wurde lange Zeit das kontemplative Leben dem aktiven Leben vorgezogen. Heute hingegen ist klar, nur eine Verbindung von "ora et labora", von beten und arbeiten, vom Geistigen und vom Praktischen, kann Ausdruck eines erfüllten Lebens sein. Für Nikodemus ein Anlass, auch seine Angewohnheiten nochmals kritisch zu hinterfragen - verbringt er doch selbst den Großteil seines Arbeitstages ausschließlich am Schreibtisch.
Feiertage sind Unterbrechungen des Alltags. Sie schaffen Raum zum Innehalten, um über Grundsätzliches nachzudenken und um den Horizont zu erweitern. Viele nutzen die Feiertage einfach für Ausflüge. Das ist 2020 angesichts der Corona-Krise nicht leicht. Trotzdem macht sich der Benediktinerpater Nikodemus Schnabel auf den Weg. Seine Feiertags-Ausflüge führen ihn zu außergewöhnlichen Menschen, in herausfordernde Situationen oder lassen ihn hinter die Kulissen und Mauern blicken. Dahin, wo sonst selten jemand hinschaut. Alles kann zu einem Spiegel für das Leben und die Seele werden.