Beim Polizeinotruf meldet ein Mann den Fund einer Säuglingsleiche an einem Parkplatz in der Nähe der Autobahn bei Lorsch in Südhessen. Das Kind ist noch nicht lange tot, doch von der Mutter, oder der Person, die es dort abgelegt hat, fehlt jede Spur. Auffällig ist, dass das Baby angezogen und anscheinend liebevoll in eine Decke gehüllt ist…
Am Mittwoch, 28. April 1999, gegen 11 Uhr, wird bei der Leitstelle des Notrufs 112 im Landkreis Bergstraße in Hessen der Fund eines toten Säuglings gemeldet. Fundort der Babyleiche ist ein Waldstück am Rande des Parkplatzes „Jägersburger Wald“, kurz vor der Ausfahrt Lorsch.
Führt die Spur nach Offenburg?
Der tote Säugling ist ein Mädchen. Er ist laut Obduktion zweieinhalb bis drei Stunden nach seiner Geburt erstickt, 24 bis 48 Stunden vor dem Auffinden. Die Polizei vermutet – obwohl es keine Zeichen von Gewalteinwirkung gibt – dass der Tod vorsätzlich herbeigeführt worden sein dürfte.
Der Säugling ist, als er gefunden wird, mit einem Strampler, einem Unterhemd und einer Mütze bekleidet und in eine Babydecke gewickelt. Die Leiche steckt in einer oder mehreren übereinander gezogenen Plastiktüten. Die genaue Auffindesituation durch den anonymen Anrufer – und damit auch die genaue Ablagesituation – ist jedoch unklar. Ein bei der Leiche gefundener Kassenbon stammt aus Offenburg in Baden-Württemberg, rund 160 Kilometer entfernt.
Wer ist die Frau aus der Raststätte?
In der Nacht vor dem Fund der Leiche hielt sich in der Raststätte Lorsch-West, ca. acht Kilometer südlich des Fundortes, eine bis heute unbekannte junge Frau auf. Sie soll auffallend deprimiert gewirkt haben. Ob sie etwas mit dem Fall zu tun hat, möglicherweise sogar die Mutter des Kindes sein könnte, ist unbekannt.
Personenbeschreibung
Die Frau aus der Raststätte soll 1999 ca. 20 Jahre alt gewesen sein, dürfte heute also etwa 45 Jahre alt sein. Damals wurde sie beschrieben als schlank, mit schulterlangem, braunem, glattem Haar. Insgesamt machte sie einen gepflegten Eindruck. Außerdem war sie Raucherin. Laut eigenen Angaben kam die Frau aus Polen und habe in der Raststätte auf einen Freund gewartet, der sie nach Kaiserslautern bringen sollte.
Fragen nach Zeugen:
- Gibt es Mitwisser aus dem Umfeld der Mutter des Kindes?
- Wer ist die Frau aus der Raststätte? Sie wird gebeten, sich zu melden. Auch werden Personen gebeten, sich zu melden, die glauben, die Frau zu kennen.
- Wer hat zur fraglichen Zeit Beobachtungen rund um den Auffindeort gemacht? Gefunden wurde die Babyleiche am Mittwoch, 28. April 1999, gegen 11 Uhr. Das tote Baby wurde wahrscheinlich ein paar Stunden zuvor abgelegt. Ablageort ist ein Waldstück am Rande des Parkplatzes „Jägersburger Wald“ an der A 67, Fahrtrichtung Süd, Kilometer 43,4, kurz vor der Ausfahrt Lorsch.