Eine junge Frau wird nachts auf der Straße mit einem Messer attackiert und stirbt an ihren schweren Verletzungen. Seit mehr als drei Jahrzehnten versucht die Kripo Köln den Mord an Andrea Weltzer aufzuklären. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig.
Ende 1992: Andrea Weltzer hat nach mehreren Jahren ihren Job aufgegeben, um das Fachabitur nachzuholen. Danach will sie Psychologie studieren. Die 28-Jährige hat eine kleine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Köln-Ehrenfeld. Mit den Nachbarn hat sie nicht viel zu tun.
Wer kannte Andrea Weltzer?
Andrea Weltzer bezeichnet sich selbst als links-radikal. Viele ihrer Freunde gehören der Kölner Hausbesetzer-Szene an. Deshalb wird es später für die Polizei schwer werden, Personen zu finden, die Andrea Weltzer gekannt haben und bereit sind, mit den Ermittlern zu sprechen.
Was die Polizei herausfindet: Rund zwei Jahre lang soll Andrea Weltzer mit einem Mann namens Klaus zusammen gewesen sein, der als Psychologe für die Stadt Heidelberg gearbeitet haben soll. Ab Herbst 1991 soll sie dann mit einem Mann namens Thomas, oder Tommy liiert gewesen sein. Bis heute konnten beide Männer nicht ausfindig gemacht werden. Sie werden als wichtige Zeugen gesucht.
Tat gibt Rätsel auf
Rätsel gibt der Polizei auch der Tatort an der Aachener Straße in Köln-Lindenthal auf. Es konnte bisher nicht geklärt werden, warum sich Andrea Weltzer mehrfach dort aufgehalten hat. Erstmals am Sonntag, 5. Januar 1992, anderthalb Tage vor ihrem Tod. Andrea Weltzer soll am Nachmittag in einer für sie untypischen Kneipe namens „Malote-Stüffje“ gegessen haben, gegenüber dem Melaten-Friedhof.
Anderthalb Tage später, in der Nacht auf Dienstag, den 7. Januar 1992, hört eine Nachbarin gegen 1.30 Uhr eine männliche Stimme aus der Wohnung von Andrea Weltzer. Die 28-Jährige selbst wird eine Stunde später, gegen 2.30 Uhr, aber erneut auf der Aachener Straße gesehen.
Wer kannte Andrea Weltzer?
Eine Zeitungszustellerin, die mit dem Auto stadtauswärts fährt, wird auf die junge Frau am Straßenrand aufmerksam. Eine Dreiviertelstunde später wird Andrea Weltzer mit schweren Verletzungen auf der Aachener Straße liegend gefunden, knapp 800 Meter weiter stadteinwärts, auf der anderen Straßenseite. Sie ist ohne Bewusstsein und hat ein Cuttermesser in der Hand, dass sie stets zu ihrer Verteidigung mit sich führte.
Die Polizei kommt anhand der Spuren zu dem Schluss, dass Andrea Weltzer gegen 3.10 Uhr an der Einmündung zur Pfitznerstraße von einem unbekannten Mann zunächst mit Schlägen attackiert worden sein dürfte. Ob sie die Person kannte, ob es ein Überfall oder die Folge eines Streits war – keine dieser Fragen konnte bis heute geklärt werden. Der Täter sticht mehrfach mit einem kleinen Küchenmesser zu und lässt die Waffe am Tatort zurück. Andrea Weltzer stirbt noch in derselben Nacht im Krankenhaus. Da die Tote weder Portemonnaie noch Papiere bei sich hat, kann sie erst Tage später identifiziert werden.
Tatwaffe
Die tödlichen Stiche wurden Andrea Weltzer mit einem Küchen- oder Obstmesser zugefügt, mit schwarzem Griff, Hersteller: LUNA, Klingenlänge ca. 5,5 cm.
Fragen nach Zeugen
- Wer hat Informationen über die Tat und ihre Hintergründe?
- Wer glaubt, den Täter zu kennen?
- Wer kannte Andrea Weltzer und kann der Polizei Informationen zu ihrem damaligen Umfeld geben?
- Wer glaubt, die beiden als Zeugen gesuchten Männer namens Klaus und Tommy zu kennen?