In der jüngsten Sendung war auch der Mordfall Maria Bögerl ein Thema. Es kam zwar zu einer Festnahme. Aber der Mann ist inzwischen wieder freigelassen worden.
Der im Mordfall Maria Bögerl festgenommene Mann ist wieder frei. Nachdem die DNA-Probe negativ ausgefallen war, habe sich der Tatverdacht gegen ihn nicht erhärtet, sagte der zuständige Staatsanwalt in Ellwangen.
Und wieder ist alles offen: Zuerst sah es so aus, als sei der spektakuläre Mordfall Bögerl nach Jahren endlich gelöst - nun ist die DNA-Probe negativ ausgefallen. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft dem ZDF. Das Stimmbild aber stimme "mit hoher Wahrscheinlichkeit überein", so die Polizei.Der verdächtige Mann war in seiner Wohnung in Königsbronn im Kreis Heidenheim festgenommen worden. Königsbronn liegt etwa zehn Kilometer von Heidenheim entfernt, wo die Familie Bögerl wohnte. Seine DNA wurde mit der Erbsubstanz verglichen, die im Auto der entführten und umgebrachten Maria Bögerl gesichert worden war. Das Ergebnis aber ist negativ. Es gebe keine Übereinstimmung, bestätigte die Staatsanwaltschaft dem ZDF.
300.000 Euro verlangt
Der Fall ist einer der bekanntesten ungeklärten Mordfälle in Deutschland: Die Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus entführt und umgebracht worden. Die Täter verlangten 300.000 Euro. Die Übergabe des Lösegelds scheiterte, Anfang Juni fand ein Spaziergänger dann die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl, zweifache Mutter, war erstochen worden. Ihr Ehemann tötete sich später selbst. Er war in Verdacht geraten, in den Fall verwickelt zu sein.Zuletzt hatten die Ermittler bundesweit mit Phantombild und Stimmprobe nach einem Mann gesucht, der die Tat im Juli 2016 betrunken vor Zeugen im westfälischen Hagen zugegeben und konkrete Angaben dazu gemacht hatte. "Ganz konkret hat er gesagt, er habe Maria Bögerl erstochen", sagte der leitende Ermittler Michael Bauer von der Polizei in Ulm am Mittwochabend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst": "Nach unserer Einschätzung könnte dieser Unbekannte tatsächlich der Mörder von Maria Bögerl sein."
Geständnis mit Handy aufgezeichnet
Den Angaben zufolge hatte der Verdächtige den jungen Männern im vergangenen Sommer erzählt, dass er aus Ochsenberg in der Gemeinde Königsbronn in Baden-Württemberg stamme - nicht weit entfernt vom Tatort. Früher sei er nach eigenen Angaben Angehöriger der Bundeswehr gewesen und habe einen Speziallehrgang bei einer Kompanie für "Psychologische Verteidigung" absolviert, hieß es im Fahndungsaufruf des Bundeskriminalamtes (BKA).Die Zeugen hatten das Gespräch mit einem Handy aufgezeichnet und den Mitschnitt der Polizei übergeben. Seitdem gehen die Ermittler dieser Spur nach, am Mittwoch wandten sie sich mit der Bitte um Hinweise an die Öffentlichkeit. Am Ende der ZDF-Sendung hieß es bereits, es habe "eine Reihe von Hinweisen" aus dem TV-Publikum gegeben, erste Überprüfungen konkreter Personen seien bereits am Abend angelaufen.