Mit Gewalt schalten die Nazis Gegner wie die Kommunisten aus. Doch dann gerät Hitler in den Konflikt seines ehrgeizigen Wegbegleiters SA-Chef Röhm mit den rechtskonservativen Unterstützern seiner Kanzlerschaft. Es kommt zu einer "tödlichen Verschwörung".
Der Weg zum unumschränkten "Führer"
Der Zweiteiler fußt auf der vom ZDF aufwendig neu bearbeiteten BBC-Reihe "Rise of the Nazis". Im Zentrum dieser Folge steht die Frage, wie es Hitler nach dem Einzug in die Reichskanzlei gelingen konnte, aus Deutschland in kürzester Zeit eine Diktatur zu machen.
Als Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt wird, ist seine Macht noch beschränkt. Reichspräsident Paul von Hindenburg, der das Vertrauen der Armee genießt, kann Hitler im Konfliktfall wieder abberufen. Auch haben die Nationalsozialisten starke Gegner im Parlament, vor allem Sozialdemokraten und Kommunisten. Und es drohen Konflikte in den eigenen Reihen.
Der mächtige SA-Führer Ernst Röhm verfolgt eigene ehrgeizige Ziele. Er will Chef der Reichswehr werden und fordert damit Hitlers konservative Verbündete um Präsident von Hindenburg heraus. Das bringt Hitler selbst in Bedrängnis, der zwischen seinen konservativen Partnern und seinem Freund und Kampfgefährten Ernst Röhm entscheiden muss. Ein mörderisches Macht- und Intrigenspiel beginnt, das im Juni 1934 im sogenannten Röhm-Putsch gipfelt. Der Mord an Röhm und konservativen Gegnern öffnet Hitler schließlich den Weg zum unumschränkten "Führer" Deutschlands.
Schicksalhafte Wende
Für ihre Zeitreise zu diesem verhängnisvollen Wendepunkt der deutschen Geschichte schlugen die Autoren neue Wege ein. Sie haben Momente der Entscheidung in filmischen Szenen aufwendig rekonstruiert, fokussieren dabei auf das Handeln von Schlüsselfiguren, denen jeweils ein Experte zugeordnet ist, der dazu Stellung nimmt.
So werden etwa die Vorgänge um Ernst Röhm durch die Historikerin Dr. Heike Görtemaker interpretiert. Der prominente britische Geschichtsforscher Sir Richard Evans interpretiert das Taktieren Adolf Hitlers. Die Abläufe werden auf diese Weise zunächst aus der Perspektive der Protagonisten erzählt und schließlich in ein Gesamtbild eingefügt. Erklär-Grafiken und zum Teil unbekanntes Archivmaterial ergänzen die Szenen und Kommentare.