Nach außen präsentiert sich Alexander Lukaschenko hemdsärmelig und volksnah. Doch in weiten Teilen der Bevölkerung hat er seine Legitimation längst verloren. Nach seiner Wiederwahl 2020 wurden ihm Wahlfälschung und Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.
Es kam zu Massendemonstrationen. Mit der Hilfe Russlands ließ er sie niederschlagen. Inzwischen haben viele Oppositionelle das Land verlassen – wie Swetlana Tichanowskaja, seine Gegenkandidatin bei den Präsidentschaftswahlen von 2020. Sie lebt nun im Exil in Lettland, beansprucht aber weiterhin den Wahlsieg für sich.
Angst und Niedertracht des Diktators
Im Land selbst werden kritische Stimmen mundtot gemacht. Dabei macht Lukaschenko nicht einmal vor Kindern halt. Das zeigt der Fall eines Vierjährigen, der in den Fokus des weißrussischen KGB gerät, nachdem ein Video des Jungen bei einem Protestmarsch in den sozialen Medien kursierte.
Auch der Einsatz von Geflüchteten als politisches Druckmittel gegen die EU offenbart, wozu Lukaschenko fähig ist. Dank eines kürzlich abgehaltenen Referendums kann der Staatschef nun bis 2036 an der Macht bleiben.
Pierre Chabert und Emilie Iob zeichnen ein eindringliches Porträt des Lukaschenko-Regimes und der Republik Belarus, die angesichts des Ukraine-Krieges erneut im Fokus der Öffentlichkeit steht.