Doch vieles deutet auf Mord: Eine zu schön drapierte Leiche, gekappte Ermittlungen, verschwundene Indizien. Dazu Marilyns Affären mit dem damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy und mit seinem Bruder Robert F. Sollte der Filmstar mundtot gemacht werden?
Liegt die Wahrheit in "Box 39"?
Oder brachten Auftragskiller der Mafia Monroe um, um den verhassten Kennedys etwas anzuhängen? Neue Beweise enthält vielleicht die ominöse "Box 39" in den Archiven der University of California in Los Angeles. Erst im Jahr 2039 darf die Öffentlichkeit sie öffnen - doch einige Details sind daraus schon bekannt.
Im August 1962 verliert Amerika einen seiner größten Filmstars. Unter mysteriösen Umständen stirbt Marilyn Monroe und hinterlässt der Welt ein Rätsel, das selbst fast 60 Jahre nach ihrem Tod ungelöst ist. Die offizielle Todesursache: "wahrscheinlich Suizid". Doch das ist mehr als zweifelhaft.
Ihr Sterben ist so widersprüchlich wie sie selbst: Marilyn war schillernd und zweifelnd, glamourös und unglücklich, eine puritanische Seele, die Sex verkaufte und zur Projektionsfläche von Generationen wurde.
Ungereimtheiten und fehlende Akten
Was passierte wirklich in der verhängnisvollen Sommernacht 1962? Nachdem ihre Haushälterin ihre Leiche entdeckte, vergingen sechs Stunden, bis die Polizei gerufen wurde - was passierte in der Zwischenzeit in dem Bungalow in Hollywood? Die Polizei fand eine schön drapierte Leiche, Schlafmittel im Blut, aber ohne Pillenreste im Magen, unsicher wirkende Zeugen. Der erste Ermittler dachte an Mord - und wurde vom Fall abgezogen. Heute sind keine Polizeiakten mehr zu finden. Die berühmteste Frau der Welt und alle Fakten zu ihrem Tod - in Luft aufgelöst?
Mehrere Männer spielen Schattenrollen in diesem Drama: Marilyns Psychiater, der sagte, er könne nicht alles erzählen. Und zwei der damals mächtigsten Männer der Welt: die Womanizer John F. und Robert F. Kennedy. Mit beiden hatte Marilyn eine Affäre und notierte fleißig politische Insiderinfos in ihr Tagebuch. Das FBI entdeckte die Verbindungen - ein Auffliegen hätte mehr als einen moralischen Skandal ausgelöst. Die Kennedys wollten alle Verbindungen kappen. Eine Woche vor ihrem Tod drohte Marilyn betrunken auf einer Party, alles auszuplaudern. Ihr Verhängnis? Oder wollte die Mafia die Kennedys in Verruf bringen?
Kriminalfälle der Geschichte neu aufgerollt
Ein tödlicher Schnitt im Hals einer Königsmumie, das unerklärliche Verschwinden zweier Prinzen oder der fragwürdige Selbstmord eines Künstlers – die Dokumentationsreihe "Cold Case" rollt die dunkelsten Kapitel der Geschichte neu auf. Mit den Mitteln moderner Forensik und kriminalistischem Know-how werden die "Cold Cases" von Rames III. bis Marilyn Monroe neu aufgerollt, rücken die prominenten Figuren der Geschichte in ein neues Licht und stellen gelerntes Wissen infrage.
Durch die ungelösten Fälle führt die unter anderem als "Tatort"-Kommissarin bekannte Schauspielerin Florence Kasumba. Im Stil amerikanischer Detektivromane geht sie Beweisen und Zeugenaussagen auf den Grund, trennt Fakten von Fiktion und entwickelt neue Theorien über die Geschehnisse. Flankiert wird sie von Fachexperten aus der Ermittlungspraxis: Prof. Thomas Gundlach (Hochschule Akademie der Polizei Hamburg), Prof. Dr. med. Knut Albrecht (Brandenburgisches Landesinstitut für Rechtsmedizin), Kriminalpsychologin Lydia Benecke und Militärhistoriker Dr. Stephen Bull.
Die Fälle
Damit aus Geschichte ein Krimi wird, nutzt "Cold Case" die aus Film Noir und modernen Thrillern bekannte Ästhetik. Eine virtuelle 360°-Tatortrekonstruktion ermöglicht das genaue Prüfen der Theorien. Düstere Fotomontagen fangen den Schrecken der brutalen Verbrechen ein. Und in atmosphärischen Dokumentarstrecken gehen die Ermittler an den Ort des Geschehens.
Die Fälle erzählen von Ramses III., dessen gewaltsamer Tod erst durch eine Computertomografie entdeckt wurde. Von König Richard III. von England, der als Mörder seiner Neffen Geschichte schrieb, obwohl keine stichhaltigen Beweise gegen ihn vorliegen. "Cold Case" offenbart mit neuester Forschung, wer die eigentlichen Auftraggeber des Attentats auf Giuliano de' Medici waren. Auch bei van Gogh, dessen Selbsttötung legendär wurde, finden sich zahlreiche Indizien auf ein Fremdverschulden. Im Fall der Frankfurter Edelprostituierten Rosemarie Nitribitt scheint es, als ob die wahren Täter davonkamen. So wie zuletzt auch bei Marilyn Monroe, um deren Ableben sich ein Wirrwarr widersprüchlicher Indizien spinnt.
Mit detaillierter Recherche liefert "Cold Case" ein Gesamtbild der Fälle, das dem Zuschauer ein eigenes Urteil über die möglichen Täter erlaubt und Geschichte als Krimi erlebbar macht.