Im eigenen Tier-Taxi angereist, eroberten sie die Herzen des ganzen Teams – zwei handzahme Südliche Kugelgürteltiere (Tolypeutes matacus). In ihrem speziell für sie angefertigten Filmgehege fühlten sie sich sichtlich wohl. Von Natur aus nachtaktiv, waren sie während der Dreharbeiten im nächtlichen Senckenberg-Museum hellwach. Ab und zu zeigten sie auch ihre besondere Fähigkeit, die sie im Namen tragen: Sie rollten sich zu fast perfekten Kugeln zusammen.
Kugelgürteltiere besitzen wie die anderen 19 Gürteltier-Arten einen knöchernen, aber elastischen Hautpanzer, der auf der Oberfläche verhornt ist. Kein anderes Säugetier kann mit einer solchen Rüstung aufwarten. Anders als etwa bei den meisten Schildkröten ist das schützende Outfit der Gürteltiere segmentiert – bei jeder Spezies in für sie typischer Weise.
Perfekter Schutzschild
Bei den Kugelgürteltieren besteht ihr Harnisch im Wesentlichen aus einem starren Schulter- und einem ebensolchen Beckenschild. Zwischen beiden Schilden sorgen meist drei Panzerbänder für die Beweglichkeit der Rüstung. Zusätzlich sind Kopf und Schwanz mit einem Schutzschild versehen. Bei Gefahr rollen sich die Kugelgürteltiere zu einer knapp handballgroßen Kugel ein, wobei Kopf- und Schwanzschild, passgenau aneinandergefügt, den perfekten Verschluss bilden.
Alle Gürteltiere leben auf dem amerikanischen Kontinent. Das Südliche Gürteltier kommt in Teilen von Brasilien, Bolivien, Paraguay und Argentinien vor. Sein Verwandter, das Nördliche Kugelgürteltier (Tolypeutes tricinctus) lebt im Osten Brasiliens. Es gilt als die seltenste aller Gürteltier-Arten und war in Gestalt von „Fuleco“ das Maskottchen der Fußball-WM 2014 in Brasilien. Beide Kugelgürteltiere ernähren sich hauptsächlich von Insekten.