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Siegeszug der Düsenjets

Hans-Joachim Pabst von Ohain und Frank Whittle revolutionieren die Luftfahrt

Hans von Ohain und Frank Whittle vor Flugzeug

Vor rund 80 Jahren gelang es zwei Tüftlern die Luftfahrt zu revolutionieren: Unabhängig voneinander entwickelten der Engländer Frank Whittle und der Deutsche Hans von Ohain einen neuartigen Antrieb.

Datum:
29.08.2016
Verfügbarkeit:
Video leider nicht mehr verfügbar

Mit dem Flieger mal eben von A nach B zu reisen, gehört im 21. Jahrhundert zum Alltag der allseits mobilen Gesellschaft. Doch noch vor rund 80 Jahren kann sich das keiner vorstellen. Erst zwei findigen Tüftlern gelingt es, die Luftfahrt zu revolutionieren: dem Briten Frank Whittle und dem Deutschen Hans-Joachim Pabst von Ohain. Unabhängig voneinander entwickeln sie in den 1920er und 1930er Jahren einen neuartigen Antrieb.

Anfang der 1930er Jahre liebt der junge Physikstudent Hans Pabst von Ohain nichts mehr als mit seinem Segelflugzeug elegant durch die Lüfte zu schweben. Doch als er das erste Mal mit der Junkers 52 – der legendären "Tante Ju" – fliegt, kommt er vollkommen erledigt am Reiseziel an. Für seinen Geschmack ist sie zu laut und zu langsam, die Abgase der Motoren stechen in der Nase und als Passagier wird man permanent durchgeschüttelt. So macht dem Schöngeist Hans Pabst von Ohain Fliegen keinen Spaß.

Antrieb mit spezieller Turbine

Hans von Ohain als Student im Stuhl
Hans Pabst von Ohain als Student
Quelle: Stephanie Prisell von Ohain

Trotzdem lässt ihn das Erlebnis in der Passagiermaschine nicht mehr los. Wie kann Fliegen angenehmer, leiser und schneller werden? Er beginnt, über einen neuen Antrieb nachzudenken: eine spezielle Turbine, die Luft einsaugt, komprimiert und zusammen mit heißen Verbrennungsgasen unter hohem Druck wieder ausstößt.


Dass bereits Jahre vor ihm ein englischer Air-Force-Pilot dieselbe Idee hatte, ahnt der Deutsche nicht. Frank Whittle gilt als Draufgänger. Für ihn bedeutet Fliegen vor allem, schnell durch die Luft zu rasen. Immer wieder zwingt er die alten Propellermaschinen der Royal Air Force an ihre Leistungsgrenzen. Das geht meistens schief, Frank Whittle stürzt mehr als einmal ab. Zwar kommt er immer mit leichten Blessuren davon, doch seinen Vorgesetzten treibt er mit seinen Versuchen die Zornesröte ins Gesicht.

Kein Geld zur Umsetzung der Idee

Für Frank Whittle ist das Ansporn genug, sich ausgiebiger mit Flugzeugantrieben zu beschäftigen. Denn er weiß: Will er schneller fliegen, muss er höher fliegen. Mit einem Propellerantrieb ist das aber nicht möglich. Deswegen tüftelt er an einem neuen Konzept. Mit einem heißen Strahl könnten Flugzeuge angetrieben werden. Diese Idee will er umsetzen. Dafür braucht er Geld, das er sich vom Luftfahrtministerium erhofft. Doch dort will man von der Idee nichts wissen. Whittles Vision, die er auf Papier schon sorgfältig ausgearbeitet hat, liegt damit für Jahre auf Eis.


Hans Pabst von Ohain hingegen erhält Unterstützung. Der deutsche Flugzeugbauer Ernst Heinkel wird zum Förderer des jungen Pioniers und baut ab 1936 mit ihm ein Triebwerk. Gleichzeitig nimmt Frank Whittle in England wieder die Arbeit auf – er jedoch ohne Förderer, dafür mit geliehenem Geld.

Weltkrieg fördert Bau des weltweit ersten Düsentriebwerks

Frank Whittle und Hans von Ohain reichen sich die Hand.
Wer erfand das Düsentriebwerk? Beide Tüftler haben die Antwort!
Quelle: Stephanie Prisell von Ohain

Ohne voneinander zu wissen, begeben sich die zwei jungen Erfinder in das Rennen um das erste Düsentriebwerk der Welt. Beide werden erfolgreich sein. Doch erst der Verlauf des Zweiten Weltkriegs bringt es mit sich, dass die britische und deutsche Regierung Interesse zeigt an den Erfindungen Whittles und Pabst von Ohains und beide Männer mit düsengetriebenen Flugzeugen in ihren Heimatländern Testflüge absolvieren: Pabst von Ohain mit der He 178 und Whittle mit der Gloster E.28/39. Während sich manche heute noch streiten, wer der wahre Erfinder des Düsentriebwerks ist, haben sich beide Genies längst die Antwort darauf gegeben: beide (s. Bild). Unbestritten ist aber, dass dank ihrer Leistungen mit der Messerschmitt Me 262 und der Gloster Meteor die ersten Düsenflugzeuge in Serienproduktion gehen und die Welt angesichts der Erfindungen schrumpft.


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