Professor Harald Lesch hat sich zu der Sendung "Die Nacht der Raumfahrt" verschiedene Experten als Gesprächspartner eingeladen.
Samantha Cristoforetti
ESA-Astronautin, Ingenieurin und Kampfpilotin
Nach einem Studium der Ingenieurwissenschaften sowie Luft- und Raumfahrttechnik und einer Ausbildung als Kampfpilotin bei der italienischen Luftwaffe setzte sich Cristoforetti beim Auswahlverfahren der ESA gegen mehr als 8.400 weitere Bewerber durch und wurde eine von sechs Astronauten des Europäischen Astronautenkorps. Am 23. November 2014 startete sie zu einem Langzeitaufenthalt mit dem Raumschiff Sojus TMA-13M zur Internationalen Raumstation und wurde Mitglied der ISS-Expeditionen 42 und 43. Position: Bordingenieurin. Cristoferetti trainiert für weitere Weltraumaufenthalte.
Professor Alexander Choukèr
Klinik für Anästhesiologie der LMU München
Choukèr erforscht das Immunsystem im Weltall. Als Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie ist Choukèrs Hauptforschungsgebiet der Einfluss von Stress auf das Immunsystem. Er zeigte in Studien, dass extreme Lebensumstände – wie zum Beispiel simulierte Langzeitaufenthalte im All – und auch die Rückkehr ins normale Leben von ausgeprägten stressassoziierten immunologischen Veränderungen gekennzeichnet sind. 2007 startete er eine Studie auf der Internationalen Raumstation ISS zur Untersuchung von psychischen, metabolischen und immunologischen Stressreaktionen bei russischen und europäischen Kosmonauten.
Professor Dr. Martin Wikelski
Direktor des Max-Planck-Instituts für Ornithologie
Wikelski ist Leiter des ICARUS-Projekts. Das Ziel der ICARUS-Initiative ist es, die globalen Wanderbewegungen kleiner Tiere durch ein Satellitensystem zu beobachten. Die wissenschaftlichen Ziele von ICARUS (International Cooperation for Animal Research Using Space) sind zum Beispiel die Erforschung von Bewegungsprofilen und Wanderrouten von Tieren. Dadurch könnte die Größe und Lage von Schutzzonen optimiert und die Veränderung von Ökosystemen besser erforscht werden. Informationen über die exakten Wanderrouten können sogar hilfreich sein, um Epidemien vorzubeugen oder einzudämmen. Hoffnungen machen sich die Forscher auch in Bezug auf die Vorhersage von Naturkatastrophen, wie etwa Erdbeben und Vulkanausbrüchen.
Dr. Gernot Grömer
Direktor Österreichisches Weltraum Forum
Der Astrobiologe hat in Innsbruck eine Art Mini-Houston geschaffen: das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF). Grömer entwickelt dort mit seinem Team „Aouda“ den ersten Mars-Anzug Europas. Das ÖWF testet Astronautenequipment mit wissenschaftlichen Experimenten, publiziert seine Erkenntnisse in Fachjournalen und berät die Europäische Weltraumorganisation (ESA). Und das ÖWF bildet Analog-Astronauten aus, analog zu den echten.
Matthias Biniok
Projektleiter für Künstliche Intelligenz bei IBM
Biniok war maßgeblich an der Entwicklung des intelligenten Astronautenassisten CIMON beteiligt. Cimon steht für Crew Interactive Mobile Companion" – zu Deutsch etwa: Interaktiver mobiler Begleiter der Besatzung - angelehnt an Professor Simon, das sprechende Gehirn aus Captain Future. Er geht mit Alexander Gerst an Bord der ISS. Die Mission wird auch ein erster Test, ob CIMON in der ISS funktionstüchtig und orientierungsfähig ist. Er ist der Prototyp des perfekten „allwissenden“ Assistenten auf zukünftigen Langzeitmissionen - vielleicht zum Mars?