Habt Ihr Euch schon mal vorgestellt, wie es wäre zu fliegen? Einfach die Arme ausstrecken und abheben, wie ein Vogel? Doch wie kann so ein tonnenschweres Flugzeug überhaupt fliegen?
Im Jahre 1867 beginnt Otto Lilienthal, die Vögel in seiner Umgebung zu beobachten um ihre Flugtechnik zu verstehen. Über 20 Jahre untersucht er akribisch die Technik des Vogelflugs und hält seine Ergebnisse in unzähligen Studien fest. Die Arbeit zahlt sich aus: Lilienthal kann in seinen Experimenten und Messungen beweisen, dass eine Wölbung in der Tragfläche der Flügel für den Auftrieb der Tiere verantwortlich ist.
Wenn das Flugzeug beschleunigt, also zum Beispiel beim Loslaufen, strömt ein Teil der Luft oberhalb des Flügels und ein anderer unterhalb des Flügels entlang. Durch die Wölbung der Tragfläche strömt die Luft bzw. die Luftmoleküle auf der Oberseite etwas schneller. Dabei entsteht auf der Oberseite ein Unterdruck, der die Tragfläche nach oben zieht, das wird auch Sog genannt. Unter dem Flügel hingegen strömen die Teilchen langsamer als oben am Flügel: dadurch entsteht unter der Tragfläche ein Überdruck, der den Flügel nach oben drückt und zusätzlich Auftrieb gibt. Der Effekt wird verstärkt, wenn die Tragfläche leicht schräg in der Luftströmung steht. Durch diesen Anstellwinkel werden die Luftteilchen nach unten abgelenkt und der Flügel nach oben gedrückt. Der dadurch entstandene Auftrieb wirkt der Schwerkraft entgegen, die das Flugzeug nach unten zieht.