Das Meer und damit auch die Tiefsee gelten als einer der wichtigsten Partner für die Menschheit im Kampf gegen den Klimawandel – sofern sie nicht vom Menschen selbst zerstört werden. Ein Grund: das Meer speichert Unmengen von Klimagasen, wie Schwefelwasserstoff, CO2 oder Methan und bindet es im Sedimentboden. Durch die Erwärmung der Meere treten diese gespeicherten Gase aber immer stärker aus. Die Einzigartigkeit der Natur findet aber immer wieder Wege, sich selbst zu regulieren und helfen uns damit, Treibhausgase am Boden zu halten.
Ein Paradebeispiel liefert ein besonderes Ökosystem in der Tiefsee vor Israel: entlang der Palmachin Verwerfung tritt Methan aus dem Boden aus. Spezialisierte Röhrenwürmer und Bakterien schaffen es jedoch durch chemische Prozesse, diese Gase in organisches Material zu verwandeln und damit einer Menge Lebewesen in der Tiefsee Nahrung zu bieten – so auch einer Brutstätte für Schwarzmaul-Katzenhaien, die dort florieren. Dieser Kreislauf wirkt wie ein Biofilter und ist dabei um ein Vielfaches effizienter als sämtliche Ideen zur Klimagasspeicherung, die wir uns bisher einfallen haben lassen.