Sonne, Meer und schroffe Felsen – Griechenlands Trauminseln, die Kykladen, stehen im Mittelpunkt des ersten Teils der drei ZDF-Dokumentationen „Inselträume“.
Die Ferieninsel Mykonos und das Kreuzfahrt-Paradies Santorini kennt fast jeder, ihre kleineren Schwestern Ios oder Folegandros gelten als Geheimtipps. All diese Eilande hat Gert Anhalt für seine Sommerreportage „Die Kykladen – Die Schönen des Südens“ bereist.
„Meinen ersten Touristen sah ich erst 1980“ erinnert sich Irini Dekavalla, Restaurantbesitzerin auf Folegandros. Sie kamen mit Rucksäcken und pennten am Strand. Heute ist auch die etwas abseits gelegene Kykladeninsel ein beliebtes Reiseziel für Individualisten, die das ursprüngliche, griechische Inselleben kennenlernen wollen.
Das ist auf dem weltbekannten Vulkankrater von Santorini kaum noch möglich. „Wir ersticken langsam in der Touristenflut“, beklagt der Maler Christoforos Asimis. Ein halbes Dutzend große Kreuzfahrtschiffe liegen an manchen Tagen in der Kaldera, dem Vulkankrater, vor Anker, zigtausende Besucher zwängen sich durch die engen Gassen. „Diese eiligen Gäste interessieren sich nicht für unsere Kultur“, klagt der Künstler. Zum Beispiel für die alten, weißgetünchten Häuser, sein Lieblingsmotiv, die zunehmend von Luxushotels und Restaurantneubauten verdrängt werden.
Fluch und Segen ist der Tourismus für die Kykladen – auch für Ios, das im Hochsommer zum Traumziel feierwütiger junger Schweden wird. Die Mittsommerparty, auf der Schweiß und Alkohol in Strömen fließen, wird hier seit 24 Jahren gefeiert. Und jedes Jahr ein bisschen wilder. Nicht alle Insulaner sind darüber glücklich und versuchen, ihre Tradition und Religion auch in der Epoche wilder Strandpartys zu bewahren.
Auf Mykonos, der Partyinsel des Jet-Sets, begleitet Autor und Kameramann Gert Anhalt einen Paparazzo, der sich an die Fersen der Reichen und Berühmten heftet.
Auf Folegandros trifft er einen verbitterten Ziegenhirten, der seine Heimat stückweise an Investoren aus dem Ausland verliert.
In Santorini geht es nicht nur um große, weiße Schiffe und ihre Passagiere, sondern auch um das Schicksal tausender Esel, die als lebende Liftanlage und Lastenträger nicht immer gut behandelt werden. Bei einem Ausflug auf die wenig bekannte Insel Kea schließlich bereitet sich eine Gruppe von Extremtauchern auf die Expedition zum größten erreichbaren Schiffswrack der Welt vor – zur Britannic, dem Schwesterschiff der Titanic, das 1916 hier von einem deutschen U-Boot versenkt wurde.