Entdecker und Eroberer, Pilgerväter und Piraten, Waljäger und Sklavenhändler, Verfolgte und Befreier überquerten den Atlantik. Dieser Ozean trieb Menschen zu den abscheulichsten und verrücktesten, bewundernswertesten und kühnsten Taten. Der Atlantik ist ein Kraftwerk der Geschichte, das Binnenmeer unserer westlichen Zivilisation. Vor 500 Jahren noch war er für Europäer das Ende der Welt, dann wurde er rasch zum Schlachtfeld von Wirtschaftsinteressen, zur Brücke zwischen Kontinenten und Kulturen.
Der zweite Teil der transatlantischen Reportage beginnt an der westafrikanischen Küste in Ghana, wo die historischen Handelsplätze der Sklavenjäger an eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte erinnern. Dort trifft Wolfgang Herles auf Rückwanderer. Frauen, die im Westen Karrieren als Ärztin, Pädagogin und Anwältin machten, deren Engagement nun aber dem Land ihrer Vorfahren gilt. Dazu zählt auch die "Stimme Westafrikas", die Soulsängerin Gena West. Einst eine erfolgreiche Strafverteidigerin in London, hat sie sich heute ganz der Musik verschrieben.
Öl für Küstenwälder
Auf den Kapverden besteigt das Reportageteam des ZDF das deutsche Forschungsschiff "Meteor", das den Atlantik überquert, um die Tiefsee zu erkunden. Klimawandel und Überfischung haben enorme Auswirkungen auf die Ökosysteme des Atlantiks.
Schließlich führt die Dokumentation nach Brasilien, dem Land, in dem die meisten Sklaven landeten, und dessen neuer Reichtum ebenfalls aus dem Atlantik kommt: Öl aus den tiefsten Gesteinsschichten vor der Küste. Wolfgang Herles stellt einen der neuen Reichen Brasiliens vor, der die Hälfte seines Profits aus den Ölquellen aber in Umweltprojekte investiert, zum Beispiel zum Schutz der fast verschwundenen Küstenwälder.