Update am Morgen: Deutschland der Zukunft, ein Freizeitpark?

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    Update am Morgen:Deutschland der Zukunft - ein Freizeitpark?

    von Patricia Wiedemeyer
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    Patricia Wiedemeyer

    Guten Morgen,

    diese Woche - und viele folgende im Mai - ist genau das, was viele sich eigentlich für das ganze Jahr wünschen: eine Vier-Tage-Woche. So könnte sie aussehen, die vor allem von jungen Leuten gewünschte Work-Life-Balance.
    Radfahrer mit Rucksack und Helm
    27.04.2024 | 29:44 min
    Bei vielen wächst der Wunsch nach mehr Flexibilität und Freizeit:
    Realistisch ist das jedoch nicht. Ganz im Gegenteil, es werden mehr Menschen - vor allem Facharbeiter - gebraucht in den nächsten Jahren. Nein, eigentlich jetzt schon. Überall mangelt es inzwischen an Personal, sei es im Gastgewerbe, im Pflegebereich oder im Sicherheitsbereich an deutschen Flughäfen - um nur einige wenige Bereiche zu nennen.
    Der 1.Mai, der Tag der Arbeit, wäre daher doch eigentlich ein schöner Anlass gewesen, einmal über konkrete Optionen zu sprechen, wie denn künftig gearbeitet werden soll, wie die drohenden Engpässe behoben werden sollen. Doch stattdessen nur so viel vom Kanzler: Deutschland sei kein Freizeitpark; der Abschaffung der Rente mit 63 erteilt er dann in seiner Videobotschaft gleich eine Absage, sehr zur Freude der FDP, die doch genau dies gerade auf ihrem Parteitag gefordert hat.
    Neue Vorschläge gibt es nicht. Wie kann zum Beispiel das große Potential von weiblichen Arbeits- und Fachkräften gehoben werden, darüber ist kaum etwas zu hören. Nach wie vor fehlen Betreuungsplätze für Kinder, in der Kita, im Kindergarten, nach der Schule. Doch nur so könnten all die Frauen, die es wollen, auch wieder ganztags arbeiten. In Frankreich oder in den skandinavischen Ländern funktioniert das.
    Am Puls - Arbeitslos mit Sarah-Tacke
    01.05.2024 | 53:36 min
    Einerseits fehlen Arbeitskräfte, andererseits gibt es 2,8 Millionen Arbeitslose. Wollen sie nicht arbeiten, oder können sie nicht?
    Ein weiteres Problem: die Einwanderung von Fachkräften aus dem Ausland, nicht nur aus der EU, sondern aus aller Welt. Zu teuer die Mieten, zu wenig Wohnraum und zudem zunehmender Rassismus: Für viele junge Leute sind das Gründe, nicht nach Deutschland zu kommen. Ich selber war gerade zwei Woche in Mexiko, hatte Gespräche mit einigen jungen Leuten, die alle gerne nach Europa einwandern würden.
    Ein junger Mann, 29 Jahre alt, ist studierter Informatiker mit Berufserfahrung. Er spricht fließend Englisch, da er einige Jahre als Schüler in den USA lebte. Kürzlich hat er sich bei zwei deutschen Firmen und einer in Lissabon beworben. Aus Portugal kam sofort eine Antwort, eine Zusage und weitere Hilfsangebote für den Umzug. Aus Deutschland kam ... gar keine Antwort. Klar, wohin er nun geht, natürlich nach Lissabon. Und das sei kein Einzelfall, erzählt er mir. Dabei sind das doch genau die Facharbeiter, die wir brauchen.
    Schade, der 1.Mai wäre so eine Chance gewesen, über genau diese Dinge nachzudenken und konstruktive Vorschläge zu machen, anstatt nur zu sagen, was eben nicht geht.
    In diesem Sinne wünsche ich einen guten Start in den zweiten, kurzen Teil der Vier-Tage-Woche.
    Herzliche Grüße,
    Patricia Wiedemeyer, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin

    Lage im Nahost-Konflikt

    Warum die propalästinensischen Proteste Biden gefährlich werden: Die Republikaner machen Biden für die Eskalation an den Universitäten verantwortlich. Der hält sich auffällig zurück. Das macht gleich mehrere Probleme deutlich.
    Blinken sieht in Hamas Hemmnis für Waffenruhe: Der US-Außenminister hat in Israel Ministerpräsident Netanjahu und Staatspräsident Herzog getroffen. Im Fokus: eine baldige Feuerpause.
    Wie israelische Medien berichten, soll der Anführer der islamistischen Hamas in Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, ein Verhandlungsangebot für einen Geisel-Deal derweil skeptisch stehen.
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Russland greift offenbar das GPS-System an: Russland betreibt offenbar GPS-Störsender und gefährdet damit die Luftfahrt. Baltische Politiker warnen vor einer Katastrophe. Auch in Deutschland sind die Auswirkungen zu spüren.
    Ukraine meldet Verletzte bei Angriff auf Odessa: Rund ein Dutzend Menschen sollen bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hafenstadt verletzt worden sein.
    USA werfen Moskau Einsatz von Chemiewaffen vor: Russland habe "die chemische Waffe Chlorpikrin gegen ukrainische Streitkräfte" unter Verletzung der UN-Chemiewaffenkonvention eingesetzt, erklärte das US-Außenministerium.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Lauterbach stellt Strategie zu Suizidvorbeugung vor: Ziel ist unter anderem eine bessere Vernetzung von Präventionsangeboten, wie es vorab hieß. Der Bundestag hatte im Juli 2023 angesichts von jährlich rund 9.000 Selbsttötungen in Deutschland einen Ausbau der Vorbeugung eingefordert.
    London wählt einen neuen Bürgermeister: Amtsinhaber Sadiq Khan von der Labour-Partei bewirbt sich für eine weitere Amtszeit als Bürgermeister. Auch in mehr als 100 Kommunen wird gewählt. Den Konservativen von Premier Rishi Sunak droht eine Schlappe.
    EU-Paket für den Libanon? EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reist heute in den Libanon. Es wird erwartet, dass ein Finanzpaket für das Land verkündet wird - auch um die Einreise unerwünschter syrischer Flüchtlinge in die EU zu verhindern.
    UEFA gibt über 100.000 Tickets für Fußball-EM in den Verkauf: Die Europäische Fußball-Union startet die letzte größere Ticket-Verkaufsphase für die EM in Deutschland. Ab 11 Uhr werden die Eintrittskarten nach dem Prinzip "First come, first serve" über die offizielle Homepage vergeben.

    Champions League

    Dortmunds Niclas Fuellkrug, oben, springt während des Halbfinal-Hinspiels der Champions League zwischen Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain.
    01.05.2024 | 2:59 min
    Borussia Dortmund ist dem Endspiel der Champions League einen großen Schritt näher gekommen. Der BVB setzte sich im Halbfinal-Hinspiel vor heimischem Publikum mit 1:0 gegen den französischen Meister Paris Saint-Germain durch. Niclas Füllkrug sorgte für das goldene Tor.
    Unter dem Link finden Sie alle Spiele und alle Tore der UEFA Champions League sowie ausführliche Zusammenfassungen der Spiele mit deutscher Beteiligung.

    Grafik des Tages

    Wenn alle Menschen so leben würden wie in Deutschland, wären schon am 2. Mai die natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die unsere Erde in einem Jahr überhaupt bereitstellen kann.
    Heute ist Deutscher Erdüberlastungstag. Damit haben wir unsere für dieses Jahr verfügbaren natürlichen Ressourcen aufgebraucht, wie die Nichtregierungsorganisation "Global Footprint Network" errechnet.

    Gesagt

    Ich möchte nicht, dass wir Gesetze über Frauen in Ehren halten, die zu einer Zeit geschrieben wurden, als Frauen nicht wählen durften.

    Eva Burch, demokratische Senatorin in Arizona

    Die demokratische Senatorin Eva Burch aus Arizona ist erleichtert. Die Abgeordneten des US-Bundesstaats haben eine Rückkehr zu einem radikalen Abtreibungsverbot verhindert. Nach dem Repräsentantenhaus stimmte auch der Senat Arizonas für die Aufhebung des 160 Jahre alten Gesetzes, das nach einem Urteil eines Landesgerichtes ansonsten in einigen Wochen wieder in Kraft getreten wäre.  

    Zahl des Tages

    650 Millionen
    Im Juni beginnt in Deutschland die Fußball-EM. Für die UEFA ein Riesengeschäft: Sie rechnet mit einem Gewinn von über einer Milliarde Euro. Für die deutschen Steuerzahler wird es ein teures Fest. Bund, Länder und Städte zahlen für die Europameisterschaft etwa 650 Millionen Euro.
    Thumbnail Die Spur: UEFA - Fußball.Macht.Geld
    01.05.2024 | 43:56 min

    Bild des Tages

    Spieler der "deutschen NACKTionalmannschaft" stehen auf dem Platz, im Hintergrund hängt ein Banner mit der Beschriftung "Das System Fussball ist krank - Da ziehen wir blank".
    Quelle: dpa

    Vor 1.000 Zuschauern ist gestern die "deutsche NACKTionalmannschaft" in Herne unbekleidet gegen die "Pottoriginale All Stars" angetreten. Die Aktion verstehe sich als "Kunst+Protestspiel gegen UEFA, DFB und die übermäßige Kommerzialisierung des Fußballs", wie Initiator und Künstler Gerrit Starczewski mitteilte. Auf einem Banner, das an einer Bande gegenüber vom Fanblock hing, war zu lesen: "Das System Fußball ist krank, da ziehen wir blank".

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden17.05.2024 | 2:25 min
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    So wird das Wetter heute

    An diesem Donnerstag entwickeln sich in der Südwesthälfte vor allem am Nachmittag Schauer und Gewitter, teils begleitet von Starkregen. Sonst scheint lange die Sonne. Im Norden und im Osten weht ein starker und böiger Ost- oder Südostwind. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 17 Grad im Schwarzwald und 28 Grad in Berlin.
    Das Wetter am Donnerstag 02.05.2024
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von der ZDFheute Redaktion
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