Ganz klar: Der Mensch verbraucht Wasser. Trinken, Putzen, Waschen, Kochen sind die Faktoren, die offensichtlich sind. Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch lag 2016 bei 123 Litern in Deutschland. Das erscheint viel – jedoch relativiert sich dieser Wert ganz schnell, schaut man sich die Werte zum Verbrauch von virtuellem Wasser an.
Was ist virtuelles Wasser? Dieser Wert beschreibt die Menge Wasser, die bei der Herstellung verschiedener Produkte verwendet wird. Das beinhaltet z.B. den vorhandenen Niederschlag in der Landwirtschaft und die künstliche Bewässerung von Feldern wie auch Trinkwasser für Tiere. Dazu kommt der Wasserverbrauch, der bei der industriellen Herstellung anfällt – z.B. für Reinigungsprozesse oder den Antrieb von Maschinen.
Die dargestellten Werte sind Durchschnittswerte – so variiert das virtuelle Wasser z.B. je nach Produktionsstandort: Der Anbau von Obst in gemäßigtem Klima erfordert weniger Wasser als der Anbau von Obst in Wüstenregionen.
Der Begriff wurde übrigens von dem britischen Wissenschaftler John Anthony Allan geprägt. Für sein Konzept zum "virtuellen Wasser" erhielt er 2008 den Stockholmer Wasserpreis des Stockholm International Water Institute.
Pro Einwohner wird im Durchschnitt zwischen 4000 und 5000 Litern virtuelles Wasser verbraucht – also ein Vielfaches dessen, was wir täglich aus dem Wasserhahn lassen.