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Verlorende Bomben
- Verlorene Bomben (1/15)
In den 1960er Jahren fliegen an 365 Tagen im Jahr sowjetische und amerikanische Bomber mit Atomwaffen an Bord um den Globus. Man will bei einem möglichen Angriff gefechtsbereit sein.
- Verlorene Bomben (2/15)
Da die Entwicklung von präzisen Lenkraketen noch in den Anfängen steckt, müsste die Bombe aus der Luft abgeworfen werden. Alle acht Stunden werden die Bomber betankt, in 9.000 Metern Höhe.
- Verlorene Bomben (3/15)
Im Januar 1966 kollidiert ein Bomber mit einem Tankflugzeug. Die Maschinen befinden sich über dem Mittelmeer, eine der US-Flugrouten, um die Sowjetunion im Ernstfall vom Süden her anzugreifen.
- Verlorene Bomben (4/15)
Beide Flugzeuge zerschellen auf spanischem Gebiet, nahe des andalusischen Dorfes Palomares. An Bord: vier Wasserstoffbomben. Die Fracht hat die 5.000-fache Sprengkraft der Hiroshima-Bombe.
- Verlorene Bomben (5/15)
Eine Bombe landet heil in bewohntem Gebiet. Bei zweien detoniert der Zünder. Sicherheitsvorkehrungen verhindern eine atomare Katastrophe. Doch 20 Kilo Plutonium werden über ein großes Areal verteilt.
- Verlorene Bomben (6/15)
Soldaten tragen Erdschichten ab und sammeln strahlende Wrackteile ein. Radioaktiv verseuchter Boden und Pflanzen werden in 5.500 Fässer gefüllt und in die USA verschifft.
- Verlorene Bomben (7/15)
Die eine fehlende Wasserstoffbombe wird zum Problemfall. 80 Tage nach dem Unfall atmet die Welt auf: Experten bergen die Bombe unversehrt aus dem Mittelmeer.
- Verlorene Bomben (8/15)
Bis heute ist eine erhöhte Radioaktivität in der Region messbar. Die spanische Regierung stuft diese als unbedenklich ein. In der Nähe der Absturzstelle stehen mittlerweile Ferienhäuser.
- Verlorene Bomben (9/15)
Unfälle mit nuklearen Raketen, abstürzende Flugzeuge mit Atomwaffen an Bord: Lange sind Beinahe-Katastrophen der geheime Normalfall. Offiziell spricht die US-Regierung von 32 Unfällen mit Kernwaffen.
- Verlorene Bomben (10/15)
Auf Grönland unterhalten die Amerikaner eine Frühwarnstation, die sowjetische Raketen melden soll. Im Januar 1968 stürzt ein B52-Bomber in der Nähe des Stützpunkts Thule ab.
- Verlorene Bomben (11/15)
Wieder sind vier Wasserstoffbomben an Bord. Drei von ihnen werden geortet. Beim Absturz ist der Zündsprengstoff der Bomben explodiert und hat radioaktives Material über Kilometer verstreut.
- Verlorene Bomben (12/15)
Dänische Arbeiter entsorgen die Trümmer und tragen stark verstrahltes Eis ab. Nach dem Aufräumen bleibt noch ein Problem: Eine der vier Bomben wird vermisst.
- Verlorene Bomben (13/15)
Das streiten die Amerikaner ab. Aber es gibt Hinweise, dass seit 47 Jahren irgendwo unter dem grönländischen Eis noch immer ein atomarer Sprengkopf liegt. Eine unberechenbare, tödliche Strahlenquelle.
- Verlorene Bomben (14/15)
Auch über den Ozeanen gelten neun Atombomben der USA als vermisst. Wie viele die ehemalige Sowjetunion verloren hat, darüber kann man nur spekulieren.
- Verlorene Bomben (15/15)
Niemand weiß, wann die Sprengköpfe durchgerostet, die hochradioaktiven Stoffe freigesetzt werden. Doch man weiß: Die Halbwertszeit beträgt bei Plutonium 26.000 Jahre, bei Uran mehrere Millionen Jahre.