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Sportmythen auf dem Prüfstand
- Fettverbrennung startet erst nach 30 Minuten (1/10)
Falsch! Der Körper kurbelt beim Sport bereits ab der ersten Minute die Fettverbrennung an. Wobei sie ihre Höchstleistung erst nach 30 Minuten erreicht. Wer also viel Fett verbrennen und Gewicht verlieren will, sollte sich am besten lange bei niedriger Intensität bewegen. Noch effektiver ist das Ganze mit Intervalltraining - also kurzzeitig die Belastung immer wieder zu steigern.
- Wer schwitzt, ist nicht fit (2/10)
Das stimmt nicht: Sportler besitzen im Gegensatz zu unsportlichen Menschen eine bessere Thermoregulation. Ihre Muskeln und Zellen sind leistungsfähiger und geben bei Belastung mehr Schweiß ab.
- Durch Gerätetraining nimmt man nicht ab (3/10)
Das Körpergewicht wird hauptsächlich durch die Kalorienzufuhr reguliert. Da Muskeln schwerer sind als Fett, sollte man sich nicht wundern, wenn regelmäßiges Krafttraining zur Gewichtszunahme führt. Doch durch eine höhere Muskelmasse wird auch der Grundumsatz an Kalorien erhöht. Muskulöse Menschen verbrennen selbst im Schlaf mehr Fett als Sportmuffel.
- Sauna macht schlank (4/10)
Schwitzen hat nichts mit Fettverbrennung zu tun. Der Körper verliert in der Sauna Wasser und Mineralien, aber kein Gramm Fett. Die Pfunde, die man in der Sauna „ausgeschwitzt“ hat, sollte man sofort mit Wasser wieder auffüllen. Und schon hat man sein Ausgangsgewicht wieder erreicht. Dennoch haben Saunagänge einen positiven Effekt: Sie trainieren die Gefäße und stimulieren das Immunsystem.
- Joggen ist schlecht für die Gelenke (5/10)
Grundsätzlich trainiert und stärkt regelmäßiges Joggen die Gelenke und auch Sehnen und Bänder. Durch Bewegung wird sogar mehr Gelenkflüssigkeit produziert, wodurch Knorpel länger gesund und in Form bleiben. Will man auf Nummer Sicher gehen, sollte man zum Schutz der Gelenke ein gezieltes Training der Stütz- und Haltemuskulatur, insbesondere an den Beinen und im unteren Rücken- und Hüftbereich machen. Übrigens gilt auch beim Joggen die Regel „Die Dosis macht das Gift“. Bei einem dauerhaften Laufpensum von mehr als 80 Kilometern pro Woche, kommt es meist zu kleinen Abnutzungserscheinungen in den Gelenken.
- Muskelkater ist ein Zeichen für gutes Training (6/10)
Falsch! Schmerzende Muskeln nach dem Training sind ein Zeichen für Überforderung, also zu viel oder zu ungewohntes Training. Bei Muskelkater entstehen durch Überanstrengung winzige Einrisse im Muskelgewebe. Durch das Immunsystem wird daraufhin ein Reparaturmechanismus ausgelöst. Denn an dieser Stelle im Muskel entsteht eine Entzündung, die den Schmerz verursacht. Die Dehnungsschmerzen sind also kein Indikator für Muskelwachstum, sondern für Überlastung.
- Rückenmuskeltraining hilft bei Rückenschmerzen (7/10)
Ja, das stimmt. Aber das ist nur sinnvoll, wenn man auch die Bauchmuskeln trainiert. Denn: Rücken- und Bauchmuskulatur stützen und stabilisieren gemeinsam den Körperrumpf. Wird nur eine Muskelgruppe trainiert, kann das zu einer ungünstigen Haltung führen, die wiederum Rückenschmerzen verursachen kann.
- Sport macht schlank (8/10)
Sport kräftigt Muskeln und Knochen, stabilisiert die Psyche verbessert den Cholesterinspiegel und vieles mehr. Aber wer dauerhaft abnehmen möchte, sollte sein Sportprogramm in Kombination mit bewusster Ernährung absolvieren und immer weniger Kalorien zu sich nehmen, als er verbraucht. Nur so ist gesundes Abnehmen möglich.
- Das Fett am Bauch verliert man durch Bauchmuskeltraining (9/10)
Falsch. Der Bauch wird zwar ein wenig flacher durch Bauchmuskeltraining, aber das Fett bleibt. Bauchfett kann man nur mit einer Kombination aus Ausdauersport, Krafttraining und einer gesunden, ausgewogenen Ernährung bekämpfen.
- Sport macht aus Fett Muskelgewebe (10/10)
Das wäre schön. Aber die Umwandlung von Fett in Muskeln ist biologisch unmöglich. Fettgewebe und Muskelgewebe sind völlig verschiedene Gewebearten. Allerdings beginnt das Fettgewebe bei regelmäßigem Muskeltraining zu schrumpfen. Denn Muskeln verbrauchen ständig Energie. Diese holen sie sich unter anderem in Form von Körperfett. Baut man also Muskelgewebe auf, verliert man auch Körperfett.