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Ohne Netz und doppelten Boden
- Ohne Netz und doppelten Boden (1/13)
1979, Harrisburgh in den USA. Im Kraftwerk schmilzt der Reaktorkern. Die Region schrammt nur knapp an einem GAU vorbei. Dennoch gibt es kaum Konsequenzen.
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Tschernobyl 1986. Eine Explosion in Reaktor 4 befördert mehrere Trillionen Becquerel Cäsium in die Atmosphäre. Es kontaminiert weite Teile Europas. Konsequenz: Dieser Reaktortyp wird nicht mehr gebaut.
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Fukushima 2011: Ein Tsunami von mehr als zehn Metern überrollt das KKW. Die Notstromaggregate versinken in den Fluten. Drei der Reaktoren explodieren. War mit einer solchen Katastrophe zu rechnen?
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Sechs Meter hohe Mauern und Tetrapoden aus Beton sollten vor Tsunamis schützen. Zum Zeitpunkt des Bauantrags konnte man belegen, dass es hier in den 700 Jahren zuvor, keine Riesenwellen gegeben hatte.
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Doch bereits in den 1990er Jahren gab es Hinweise auf gravierende Risiken. Im Hinterland, nehmen Geologen Bodenproben.
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In einer etwa 1.000 Jahre alten Schicht finden sie marine Ablagerungen. Einzig mögliche Erklärung: Eine gigantische Welle muss sie hierher gebracht haben. Die Proben passen zu einem konkreten Ereignis.
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Im Jahr 869 gab es zuletzt einen gewaltigen Tsunami. Auch er hätte den heutigen Schutzwall überwunden. Die Studie war TEPCO bekannt – doch statt aufzurüsten spielte die Firma mit dem Risiko.
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Weltweit gibt es 434 Kernkraftwerke. Weitere 243 sind in Planung oder im Bau. Viele dieser Kraftwerke stehen in Risikozonen, zum Beispiel dort, wo Erdplatten zusammenstoßen.
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Das Kernkraftwerk Gundremmingen ist seit 30 Jahren am Netz. Es erzeugt 30 Prozent der in Bayern benötigten Energie.
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Was viele lieber nicht wissen wollen: das Kraftwerk steht auf wackligem Boden. 1911 gab es ein Erdbeben der Stärke 6,1. Das Epizentrum ist nur gut 100 Kilometer entfernt.
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Eine Studie der Uni Wien, initiiert von Kernkraftgegnern, stellt die Erdbebensicherheit des Kraftwerks in Frage. Unter anderem entspreche das Notkühlsystem nicht den heutigen Anforderungen.
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Wie alle deutschen KKW‘s wurde auch Gundremmingen 2011 einem Stresstest unterzogen. Anhand vorhandener Daten rechneten Experten verschiedene Szenarien durch. Auch das Beben von 1911 wurde einbezogen.
- Ohne Netz und doppelten Boden (13/13)
Das Ergebnis heute: Gundremmingen ist ausreichend vor möglichen Erdstößen geschützt. Ende 2021 wird es dennoch vom Netz gehen – und 2022 werden auch in den letzten deutschen KKW‘s die Lichter ausgehen.