- zdf.de
- Wissen
- Leschs Kosmos
- Illegale Goldminen – das neue Kokain in Südamerika
Illegale Goldminen – das neue Kokain in Südamerika
- Die Bankenkrise hat Auswirkungen auf den Goldpreis. (1/14)
Am 15. September 2008 hat die Bankenkrise ihren Höhepunkt. Die Aktienkurse brechen immer mehr ein, der Goldpreis steigt um fast das Doppelte. Die Auswirkungen der Krise sind bis Peru und Brasilien zu spüren.
- Die Yanomami versuchen sich gegen die Goldsucher zu wehren. (2/14)
An den Zuflüssen des Amazonas kommt es immer öfter zu Spannungen zwischen illegalen Goldsuchern und Ureinwohnern. Nur selten gelingt es, illegale Goldsucher festzunehmen. Bei einer Konfrontation zeigt sich aber die ganze Wut der Yanomami auf die Eindringlinge.
- Die Goldgräber zerstören den Lebensraum der Yanomami. (3/14)
Die Ausbreitung illegaler Minen bedroht ihren Lebensraum in einem Reservat im Nord-Westen Brasiliens. Das Tragische dabei: Für die Ureinwohner selbst hat Gold kaum einen Wert.
- In Peru ist die Fläche der Goldminen bereits auf über 50.000 Hektar gestiegen. (4/14)
Auch auf den peruanischen Landesteil Madre de Dios wächst der Druck. Seit dem starken Anstieg des Goldpreises hat sich die Fläche illegaler Goldminen mehr als verdreifacht: auf über 50.000 Hektar.
- Aus ganz Südamerika kommen Goldsucher hierher. (5/14)
Aktuell gibt es hier mehr als 30.000 Goldsucher. Ohne jede Genehmigung schlagen sie Schneisen in den Regenwald. Sie folgen einem Ruf, der schon einmal Unglück über das Land und seine Bewohner gebracht hat.
- Der Spanier Franzisco Pizarro kämpft 1532 gegen die Inka. (6/14)
Vor über 500 Jahren verbreitet sich das Gerücht vom sagenumwobenen „Eldorado“. Für die Inka bedeutet Gold eine Verbindung zu den Göttern, für viele andere ist es damals schon der Schlüssel zu Reichtum und Macht. Der spanische Conquistador Franzisco Pizarro wagt 1532 mit nur knapp 200 Mann einen Angriff gegen mehrere zehntausend Inka.
- Der Inkaherrscher Atahualpa wird erdrosselt. (7/14)
Durch modernere Schusswaffen und listige Kriegsführung bringen sie über 3.000 Inkakrieger um und entführen deren Anführer Atahualpa. Trotz Lösegelds von mehr als einer Viertel Tonne Gold lässt Pizarro den Inkaherrscher erdrosseln. Das Gold wird nach Spanien gebracht. Sein Wert sichert über Jahrzehnte die spanische Vormachtstellung in Europa.
- Heute machen Goldsucher in Peru Jagd auf winzige Goldpartikel. (8/14)
Die Goldsucher heute haben es auf winzige Goldpartikel im Schlamm abgesehen. Da diese schwerer als Sand sind, verfangen sie sich in den Teppichen - die anschließend ausgewaschen werden.
- Die Goldsucher rühren mit nackten Füßen in dem Fass. (9/14)
Das Problem: Die winzigen Goldpartikel lassen sich nicht einfach von den Sedimenten trennen. Nur mit Hilfe von Quecksilber kann das Gold gebunden werden. Über zwei Stunden verrühren die Arbeiter die giftige Brühe aus Schlamm und Quecksilber mit ihren nackten Füßen.
- Die Quecksilberdämpfe sind giftig. (10/14)
Mit dem Quecksilber geht Gold eine Amalgam-Verbindung ein. Durch Erhitzen der silbrigen Flüssigkeit verdampft das Quecksilber. Am Ende des Prozesses bleibt Rohgold zurück. Die Quecksilberdämpfe sind giftig. Und mit dem Wasser gelangt Quecksilber in die Flüsse. Von den illegalen Minen in Madre de Dios gelangen über 30 Tonnen Quecksilber pro Jahr in die Umwelt.
- Das Quecksilber bedroht die Fischbestände. (11/14)
Aus den Minen verteilt es sich über die Zuflüsse des Amazonas. Der Lebensraum mehrerer zehntausend Ureinwohner ist bedroht. Denn die Fischbestände – ihre Hauptnahrungsquelle – gehen stark zurück.
- Bei den Bewohnern häufen sich Krankheiten. (12/14)
Und: Die Rate von Krankheiten wie Gedächtnisverlust und Muskelstörungen sowie von Fehlgeburten steigt immer mehr an. Und das alles hauptsächlich, weil seit dem Anstieg des Goldpreises 2008 mehr und mehr Goldsucher an die Flüsse drängen.
- Der Handel mit illegalem Gold floriert. (13/14)
Ganze Goldgräbersiedlungen leben vom Handel mit dem illegalen Gold. Hier wird es angekauft und versickert anschließend in dunklen Kanälen. Auf dem Schwarzmarkt von Peru hat illegales Gold Kokain als Handelsware Nummer 1 abgelöst.
- Die Herkunft von eingeschmolzenem Gold kann nicht nachverfolgt werden. (14/14)
Ist das Gold einmal eingeschmolzen, kann man die Herkunft kaum mehr bestimmen. Nur noch die geologische Großregion, in der es seinen Ursprung hatte, lässt sich noch bestimmen. Über zehn Prozent des von den Abnehmerländern angekauften Goldes sollen aus illegalen Quellen stammen. Ein Teil des Goldhandels am Rohstoff-Terminmarkt, der völlig im Dunkeln liegt.