Moderatorin Salwa Houmsi steht mit ihren sechs Gästen auf dem 13-Fragen-Spielfeld.
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13 Fragen - TikTok, Instagram und Co.

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TikTok, Instagram und Co.

Social Media ist zum Wahlkampfinstrument geworden. Erreichen Politiker*innen damit wirklich die junge Wählerschaft oder sind sie einfach nur unangenehm peinlich?

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TikTok, Instagram und Co.
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Social Media ist zum Wahlkampfinstrument geworden. Erreichen Politiker*innen damit wirklich die junge Wählerschaft oder sind sie einfach nur unangenehm peinlich?

Ob auf Insta, TikTok, X oder YouTube – Politik ist längst über die Grenzen von Parlamenten, Wahlplakaten und Bürger*innen-Dialogen hinausgewachsen. Sie spielt sich dort ab, wo Millionen Menschen täglich scrollen, liken und teilen: in den sozialen Netzwerken.

Fördert Politik auf Social Media Populismus?

Sahra Wagenknecht tritt als Podcast-Gast bei Influencer Tim Gabel auf. Alice Weidel sammelt über 600.000 Follower*innen auf TikTok und verbreitet dort kurze, zugespitzte Botschaften, während Markus Söder als "Food-Blogger" mit Merch-Verlosungen eine fast schon ironische Nähe zur Popkultur aufbaut. Caren Lay erreicht mit einer Cover-Version des Sommerhits "Bauch, Beine, Po" 1,8 Millionen Begeisterte auf TikTok.
Politische Akteur*innen haben sich den Mechanismen der Plattformen angepasst, um Aufmerksamkeit zu generieren. Erste Bundestagsreden werden bereits für Social Media aufbereitet, um besonders "snackable" zu sein. All das führt zu Kritik: statt auf politische Inhalte würde der Fokus auf Persönlichkeiten gelenkt, die sich auf oft peinliche Art der jungen Zielgruppe anbiedern. Einfache und populistische Botschaften mit emotionalem Inhalt würden sich durchsetzen und differenzierte Debatten erschweren. So werde Populismus gefördert.

Kann man junge Wähler*innen nur noch über TikTok erreichen?

Zudem entscheiden am Ende nicht nur die Plattform-Nutzer*innen selbst über den Erfolg, sondern auch die Betreiber*innen der Netzwerke. Denn Konzerne wie Elon Musks X oder Mark Zuckerbergs Meta haben erheblichen Einfluss darauf, welche Inhalte verbreitet werden dürfen und was letztlich als Meinungsfreiheit gilt.
Andere sagen jedoch, nur über Social Media könne ein erheblicher Teil der Bevölkerung noch erreicht und das Interesse an Politik geweckt werden. Politiker*innen sind gezwungen, ihre Themen auf den Punkt zu bringen und können eine Nähe zu den Bürger*innen aufnehmen, die sie "offline" längst verloren haben. Wer hat also recht?
Bei 13 Fragen diskutieren wir: Tanzen, rappen, Aurapunkte: Ist Politik auf Social Media Show?
Gäste: Laura Strutzke, Wirtschaftswissenschaft-Studentin; Susanne Siegert, Content Creatorin; Niko Kappe, Lehrer; Hannes Kreschel, Jura-Student; Mayra Demsic-Gulden, Barista und Barkeeperin; Finn Werner, Social-Media-Stratege.
Host: Salwa Houmsi