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Die Spur - die Einzeldokus - Anschlag im Auftrag des IS?
Die Spur - die Einzeldokus
Anschlag im Auftrag des IS?
Die Spur - die Einzeldokus
Anschlag im Auftrag des IS?
- Gesellschaft
- Reportage
- aufschlussreich
- UT
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Ein friedliches Stadtfest endete tragisch: In Solingen ersticht im August 2024 ein Attentäter drei Menschen. Der mutmaßliche Täter: ein syrischer Mann. Das Motiv: Terror im Namen des IS?
Die Dokumentation rekonstruiert, ob der mutmaßliche Täter sich in Deutschland oder bereits in Syrien radikalisiert hat. Dazu reist Autor Michael Trammer in dessen Heimat. Das Attentat hat eine Debatte über Migrationspolitik ausgelöst. Hätte man es verhindern können?
Solingen: War der mutmaßliche Täter schon in Syrien beim IS?
Am 23. August 2024 feiert Solingen den 650. Stadtgeburtstag, ein "Festival der Vielfalt".
DJs legen auf, es herrscht ausgelassene Stimmung. Doch dann sticht ein Mann mit einem Messer in der Menge der Feiernden um sich, tötet dabei drei Menschen und verletzt acht weitere. Etwa 24 Stunden nach der Tat reklamiert die Terrororganisation "Islamischer Staat" das Attentat für sich. Der IS veröffentlicht ein Bekennervideo des mutmaßlichen Täters. "Die Spur"-Reporterin Laura Kipfelsberger recherchiert im Netz nach Spuren des mutmaßlichen Täters Issa al H. und spricht mit Experten über die Radikalisierung.
In seiner Asylanhörung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gab der mutmaßliche Täter an, nichts mit dem IS zu tun gehabt zu haben. ZDF-Recherchen im Gebiet der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien aber zeichnen ein ganz anderes Bild: "Die Spur"-Autor Michael Trammer reist ins Kriegsgebiet nach Syrien, in die ehemalige Hochburg des IS - der Region Deir ez Zor. Von dort kam der Attentäter. Die Wüstengegend war einer der letzten Orte, die von der Internationalen Koalition unter Führung der "Syrian Democratic Forces" 2019 vom IS befreit wurde. Der mutmaßliche Täter soll sich, als 2014 die Islamisten die Macht übernahmen, zum IS hingezogen gefühlt haben, berichtet ein Informant gegenüber den ZDF-Autoren. Er habe Ambitionen gezeigt, in der Organisation aufzusteigen, sei zunächst bei der IS-Polizei und an Checkpoints gesehen worden.
Die Dokumentation liefert tiefe Einblicke in den Lebenslauf des mutmaßlichen Attentäters und zeigt die Radikalisierungsstrategien des Islamischen Staats.
Mehr unter https://diespur.zdf.de
DJs legen auf, es herrscht ausgelassene Stimmung. Doch dann sticht ein Mann mit einem Messer in der Menge der Feiernden um sich, tötet dabei drei Menschen und verletzt acht weitere. Etwa 24 Stunden nach der Tat reklamiert die Terrororganisation "Islamischer Staat" das Attentat für sich. Der IS veröffentlicht ein Bekennervideo des mutmaßlichen Täters. "Die Spur"-Reporterin Laura Kipfelsberger recherchiert im Netz nach Spuren des mutmaßlichen Täters Issa al H. und spricht mit Experten über die Radikalisierung.
In seiner Asylanhörung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gab der mutmaßliche Täter an, nichts mit dem IS zu tun gehabt zu haben. ZDF-Recherchen im Gebiet der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien aber zeichnen ein ganz anderes Bild: "Die Spur"-Autor Michael Trammer reist ins Kriegsgebiet nach Syrien, in die ehemalige Hochburg des IS - der Region Deir ez Zor. Von dort kam der Attentäter. Die Wüstengegend war einer der letzten Orte, die von der Internationalen Koalition unter Führung der "Syrian Democratic Forces" 2019 vom IS befreit wurde. Der mutmaßliche Täter soll sich, als 2014 die Islamisten die Macht übernahmen, zum IS hingezogen gefühlt haben, berichtet ein Informant gegenüber den ZDF-Autoren. Er habe Ambitionen gezeigt, in der Organisation aufzusteigen, sei zunächst bei der IS-Polizei und an Checkpoints gesehen worden.
Die Dokumentation liefert tiefe Einblicke in den Lebenslauf des mutmaßlichen Attentäters und zeigt die Radikalisierungsstrategien des Islamischen Staats.
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Insider: Mutmaßlicher Solingen-Attentäter "hatte eine Leidenschaft: Waffen"
"Issa war als Kind sehr beliebt und ein guter Schüler", erzählt der Informant. "Dann kam der IS in die Region." Aus Sicherheitsgründen tritt er in der ZDF-Dokumentation anonym auf.
Über die Vergangenheit des mutmaßlichen Solingen-Attentäters erzählt der Insider, der selbst angibt, dem IS nahe gestanden zu haben: "Issa hatte eine Leidenschaft: Waffen. Schon als Kind trug er sie gern." Der mutmaßliche Täter soll sich, als 2014 die Islamisten die Macht übernahmen, zum IS hingezogen gefühlt haben, sagt der Informant gegenüber dem ZDF. Auch einen sogenannten Scharia-Kurs soll al H. durchlaufen haben.
"Er hatte enge Verbindungen zum Leiter dieses Kurses und veränderte sich komplett. Er wurde radikal, dachte nur noch an Religion." Er habe zu einem lokalen IS-Anführer aufgeschaut, der später durch einen Luftschlag der Anti-IS-Koalition getötet wurde, so die Quelle .
Informant: Issa al H. habe beim "Islamischen Staat" Ambitionen gezeigt, aufzusteigen
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erklärte auf ZDF-Anfrage, man dürfe sich nicht zu laufenden Ermittlungsverfahren äußern. Allgemein seien Entscheiderinnen und Entscheider aber sensibilisiert und eine Software würde zudem die Protokolle der Asylanhörungen auf Anzeichen von Islamismus prüfen.
Tatverdächtiger schweigt zu Messerattacke von Solingen
Der mutmaßliche Täter Issa al H. sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Laut seinem Anwalt hat sich al H. bisher nicht gegenüber den Ermittlungsbehörden geäußert und will auch weiterhin schweigen. Er gilt als dringend tatverdächtig, das Attentat von Solingen begangen zu haben. Neben den Morden wird ihm die Mitgliedschaft in der Terrororganisation "Islamischer Staat" zur Last gelegt. Einen Tag nach Veröffentlichung der Doku gab die Bundesanwaltschaft bekannt, dass sie Anklage erhoben hat.